Franz Walter

Prof. Dr. Franz Walter, geb. 1956, ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Göttingen.

Beiträge

  • INDES H. 1-2018

    1873 – 1923 – 1973 Krisendramen im 50-Jahre-Takt?

    Jeweils ein halbes Jahrhundert liegt zwischen den Jahren 1873, 1923 und 1973, deren tiefgreifenden politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen Franz Walter in seinem Beitrag seziert und analysiert. Dieser Zyklus von fünfzig Jahren unterteilt die Zeitkontinuität und ermöglicht einen Blick auf jene Jahre, die einem Bruch mit dem bisher Bekannten bedeuteten und die deutsche Geschichte prägten.

    Schlagworte: Zyklus, Krise, Ökonomie, Gesellschaft, Zerfall, Bruch

    INDES-Ausgabe »Zäsuren«
  • INDES H. 4-2017

    Tödliche Schüsse im Nobelrestaurant Das Attentat des Sozialdemokraten Friedrich Adler

    In seinem Porträt des Sozialdemokraten Friedrich Adler, der 1916 den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Stürgkh ermordete, fragt Franz Walter nach den persönlichen Beweggründen für das Attentat, aber auch nach den Ursachen für dessen wechselhafte Bewertung durch die öffentliche Meinung in Österreich und im Ausland. Walter argumentiert, dass es nicht so sehr die klassische Begründung des Tyrannenmordes, sondern vielmehr ein ethischer Rigorismus, der Widerwille gegen die „österreichische Moral“ gewesen sei, der Adler zu seiner Mordtat trieb.

    Schlagworte: Politische Kultur Österreich, Widerstand

    INDES-Ausgabe »Widerstand und Dissidenz«
  • INDES H. 3-2017

    Zwischen Hoffnung, Depression und gelassenem Fatalismus Deutsche Gefühlswelten in den Nullern

    Was dachten die Deutschen in den Nullerjahren? Trieb sie mehr Sorge oder überwog die Hoffnung auf eine erfreuliche Zukunft? Wie standen sie zur Politik? Welche Partei gewann im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts an Zuneigung? Wer verlor warum an Zuspruch? Diesen und anderen Fragen widmet sich Franz Walter, zugespitzt und meinungsstark, auf Basis der Allensbacher Einstellungsforschung und entwirft dabei ein vielgestaltiges Bild deutscher Gefühlswelten im ersten Jahrzehnt des noch jungen Jahrtausends.

    Schlagworte: Nullerjahre, Demoskopie, politische Kultur BRD

    INDES-Ausgabe »Nullerjahre«
  • INDES H. 2-2017

    Politische Prediger und Provokateure Vom Verschwinden der Intellektuellen und der konzeptionellen Entleerung der Politik

    In diesem variierten Auszug seines kürzlich erschienenen Buches »Rebellen, Propheten, Tabubrecher. Politische Aufbrüche und Ernüchterungen im 20. und 21. Jahrhundert« geht Franz Walter auf den Typus des Intellektuellen und Wortführers ein. Dabei zeichnet er dessen Katalysatoren, Werdegang und Funktion nach und spiegelt dies an aktuellen Protesten und Prozessen.

    Schlagworte: Politische Führung, politische Intellektuelle

    INDES-Ausgabe »Europa ohne Identität?«
  • INDES H. 1-2017

    Open Access

    Mangel an Glut, aber institutionell kalkulierbar Amtskirchen in Deutschland

    Franz Walter liefert mit seiner Darstellung eine eindrückliche Zusammenschau der Kirchenentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Wie hat sich Kirchlichkeit verändert? Welche Reaktionsstrategien wählten die Kirchen? Inwiefern wandelte sich darüber im Zeitverlauf die amtskirchliche Rolle? Besonders bemerkenswert ist bei allen Indizien kirchlich-religiöser Einfluss- und Prägungsverluste die unverändert gewichtige Rolle der christlichen Kirchen in Deutschland – auch, aber nicht nur mit Blick auf die sogenannten Passageriten des Lebens.

    Schlagworte: Kirche, Reformen

    INDES-Ausgabe »Kirchen«
  • INDES H. 4-2016

    Nicht nur eine Arbeiterbewegung Eine lange Geschichte sozialmoralischer Spaltung (auch) jenseits der USPD

    Franz Walter unternimmt eine intensive Erkundung der sozialmoralischen Brüche und Neuanfänge innerhalb der Arbeiterbewegung und vor allem (auch) jenseits der USPD. Sein Ausgangspunkt ist die dynamische Entwicklung der USPD, deren Mitgliederexpansion, aber auch deren Radikalisierungen. Rätesystem sowie Diktatur des Proletariats und nicht parlamentarische Demokratie forderten sie alsbald. Walter fasst zusammen: „Am Ende war die USPD weniger eine Partei als eine sehr heterogene, emotional enorm aufgewühlte und ziemlich erratische Protestbewegung vor allem junger Arbeiter.“ Bis in die Gegenwart spürt der Autor den Spaltungen und Trennungen innerhalb der politischen Arbeiterbewegung nach. Aus aktueller Perspektive und mit Blick auf den Erfolg rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen, denen sich heutzutage linke Kernwählerschaften zugewandt haben, resümiert Walter: „Eine im Grunde denkbar traurige Bilanz der politischen und sozialmoralischen Spaltungshistorie dieser Klasse.“

    Schlagworte: USPD, SPD, Geschichte der Arbeitergewegung, Kaiserreich, Weimarer Republik, Parteienforschung

    INDES-Ausgabe »100 Jahre Links«
  • INDES H. 1-2016

    Die Opposition übernimmt die Villa Hammerschmidt Bundespräsident Karl Carstens als Speerspitze der Gegenreform?

    Allerorten befürchtete machtpolitische Verschiebungen führten 1979 zu der viel diskutierten Amtsbesetzung des gelernten Beamten Karl Carstens. Als Bundespräsident galt er als Exponent der rechtskonservativen Gegenreform und widersprach somit auf überraschende Weise dem Zeitgeist. Wie aber konnte der sachlich, neutral, ohne überschüssige Emotionen beschriebene Carstens in diese bedeutende Position gelangen? Franz Walter reflektiert seinen privaten wie politischen Werdegang und den historischen Kontext seiner Amtsbesetzung.

    Schlagworte: Politische Karriere, Politische Führung, Parteienforschung, Geschichte der BRD

    INDES-Ausgabe »1979«
  • INDES H. 1-2016

    Von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen Das janusköpfige Jahr 1979

    Als ein Jahr, in dem sich besonders stark die Dialektik der „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ zeige, zeichnet Franz Walter das Jahr 1979. Widersprüchliche Entwicklungstrends prägten das Jahr, „überlappten sich, widersprachen sich, verliefen quer zueinander“, sodass es einen gemeinsamen Nenner kaum gibt. Die Zäsuren und Umbrüche des Jahres waren ambivalent: So erstarkten vordergründig konservative Politik- und Gesellschaftsvorstellungen, während viele der zuvor wirksamen Liberalisierungsschübe ihre Bedeutung nicht verloren.

    Schlagworte: Geschichte der BRD, Soziologie, Politikwissenschaft

    INDES-Ausgabe »1979«
  • INDES H. 4-2015

    »Parteifeinde« und »Agenten des Imperialismus« Aus den Jahren der Zerschlagung aller sozialdemokratischen Traditionen im ostsächsischen Freital, das heute eine Hochburg von Pegida ist

    Was im ostsächsischem Ort Freital über die Jahrzehnte geschehen ist, wirft große Fragen auf: Wie konnte die einstig unumstrittene und zuverlässige Hochburg der Sozialdemokraten – die Kommune der Arbeiterbewegung schlechthin – zum bundesweit bekannten Ort militanter rechtsextremer Krawalle werden? Was hat Freital, Heimat von Pegida-Gründer Lutz Bachmann, zu einem solchen Benehmen bewogen? Franz Walter analysiert bedeutende Persönlichkeiten und das Fluidum historischer Ereignisse, welche die aktuelle Stimmungslage Freitals zu erklären vermögen.

    Schlagworte: Politische Kultur, Rechtspopulismus, Weimarer Republik, Sozialdemokratie

    INDES-Ausgabe »Verschwörungen«
  • INDES H. 3-2015

    Konservatismus als Mentalität und Methode Zur politischen Technik Konrad Adenauers und Angela Merkels

    Dass die CDU noch eine konservative Partei ist, betonen ihre Gegner stärker, als es die Christdemokraten selbst glauben. Die Welt der Konservativen scheint unwiderruflich untergegangen zu sein – von der Dorfgemeinschaft über den allsonntäglichen Kirchgang bis hin zur altbürgerlichen Familie. Aber wie konnten vor diesem Hintergrund die Unionsparteien ihren Konkurrenten in Umfragen so weit enteilen, warum regiert Angela Merkel so unangefochten, wieso ist sie in der Bevölkerung derart populär? Franz Walter erläutert in seinem Beitrag, was die amtierende Kanzlerin mit Konrad Adenauer verbindet, warum sie die kongeniale Repräsentantin der deutschen Gegenwartsbevölkerung ist – und wieso der christdemokratische Erfolg dennoch auf tönernen Füßen steht.

    Schlagworte: Konservatismus, CDU, politische Führung, politisches System BRD

    INDES-Ausgabe »Konservatismus«
  • INDES H. 2-2015

    Brennstoff für städtische Revolten Ein historisches Déjà-vu?

    Was ist der Brennstoff, was der Zünder für urbane Revolten? Not und Verelendung? Oder wirtschaftlicher Aufschwung und Wohlstandsmehrung? Diese Frage ist so neu nicht. Aber die städtischen Proteste im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts mit etlichen Aktivisten aus neu formierten Mittelschichten geben ihr abermals einige Aktualität. Franz Walter zeigt in seiner Analyse, wieso die Unterschichten nicht die Auslöser städtischer Aufstände sind, welche Rolle das Durchschnittsalter der Gesellschaft spielt, worin die Sprengkraft des republikanischen Gerechtigkeitsversprechens besteht und was das alles mit der Sozialdemokratie zu tun hat. Er kann dadurch erklären, warum Deutschland bisher glimpflich davongekommen ist – und weshalb es so nicht bleiben muss.

    Schlagworte: Stadt, Revolte, Gesellschaft Frankreich, Gesellschaft Spanien, Soziologie

    INDES-Ausgabe »Die Stadt«
  • INDES H. 1-2015

    »Zack, und morgen ist da ’ne Autobahn.« Wie Unternehmer Politik und Gesellschaft sehen – Ergebnisse eines aktuellen Forschungsprojekts in zwanzig Punkten

    2013/14 hat das Göttinger Institut für Demokratieforschung rund 160 Unternehmensleiter in Einzelgesprächen zu ihrer Sicht auf Politik und Gesellschaft, ihrem Werdegang und ihren Wertvorstellungen befragt. Die Ergebnisse erhellen die soziale Elite der Unternehmer: So ist die Bereitschaft zu politischem Engagement ebenso gering wie die Akzeptanz von Direktdemokratie; Familienunternehmer sehen sich infolge der Spekulationskrisen mit Genugtuung als Stabilitätsanker; insgesamt sind die deutschen Unternehmer mit sich zufrieden, da sie sich ihren Pendants in anderen Ländern gegenüber im Vorsprung wähnen; mit Besorgnis blicken sie hingegen auf die steigende Wirtschafskraft Chinas, dort ließen sich unternehmerische Ziele aufgrund geringerer Vetokräfte schneller verwirklichen; Gewerkschaften gelten Unternehmern als vernünftige Kooperationspartner, auch blicken sie mit großem Respekt auf frühere Spitzenpolitiker der SPD, v.a. Gerhard Schröder; neben einem politischen Feindbild ist Unternehmern auch die Präferenz einer politische Partei bzw. ein politisches Lager abhandengekommen; Politiker empfinden sie als unterbezahlt, den Massenmedien begegnen viele mit extremer Kritik, teils Verachtung; Unternehmer arbeiten viel, doch sehen sie dies als Selbsterfüllungsquelle, weswegen sie mitunter wenig Verständnis für Work-Life-Balance-Debatten aufbringen; während sie den demokratischen Politikbetrieb als langsam und entscheidungsschwach empfinden, loben sie den Rechtsstaat.

    Schlagworte: Unternehmer, Wirtschaftselite

    INDES-Ausgabe »Die 1990er Jahre«
  • INDES H. 1-2015

    Open Access

    Veränderung und Stillstand Zur Ambivalenz der 1990er Jahre

    Franz Walter analysiert in seinem Beitrag Ambivalenzen der 1990er Jahre und stellt die Frage, inwiefern das Jahrzehnt von gesellschaftlicher Veränderung oder von Stagnation geprägt war. Die „Stillstands-Debatte“ der 1990er Jahre bezeichnet er als Elitendiskurs, schließlich waren enorme Beschleunigungen u.a. im Finanz- und Wirtschaftsbereich auszumachen, zudem erlebten frühere DDR-Bürger die Umbruchjahre als einen „Albtraum des Gejagtwerdens“. Das Aufkommen der Neuen Medien, der Erfolg populistischer Stilmittel, die Umsetzung umfassender Reform- und Privatisierungsmaßnahmen sowie das Prinzip der „Alternativlosigkeit“ prägten die politische Arena Deutschlands, verwandelten sie indes nicht in Gänze. Strukturen des alten westdeutschen Modells überdauerten, was Deutschland in den ökonomischen Krisenjahren nach 2008 dann stützen sollte.

    Schlagworte: gesellschaftlicher Wandel, New Economy, Populismus, Neue Medien, Dritter Weg, Sozialstaat, Bildung

    INDES-Ausgabe »Die 1990er Jahre«
  • INDES H. 4-2014

    Alles nur Machtverweigerer in der Weimarer SPD? Erwiderung auf eine Leseranfrage

    In Reaktion auf Leserbriefe zum Artikel über die politischen Biografien von Philipp Scheidemann und Otto Wels als Repräsentanten einer sozialdemokratischen Generation, welcher der entschlossene Wille, die Härte und die konzeptionelle Fähigkeit zur politischen Macht abging, zeigt Franz Walter anhand der politischen Biografien des zweifachen Reichskanzlers und Reichsaußenministers Hermann Müller sowie des preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun, dass auch diese, trotz ihrer machtvollen Positionen, letztlich als Beispiele jener lähmenden Differenz zwischen immenser Organisationskraft der Sozialdemokratie und ihrer trostlosen Machtlosigkeit gelten können.

    Schlagworte: Hermann Müller, Otto Braun, SPD, Sozialdemokratie, Arbeiterbewegung, Weimarer Republik, Zeitgeschichte, Preußen, Preußenschlag, 1920er, 1930er

    INDES-Ausgabe »Politikserien«
  • INDES H. 4-2014

    Im Schatten des Liberalismus Die Pädophiliedebatte begann nicht mit den Grünen

    Während der Pädophilie-Debatte hielten die Grünen sich im Hintergrund und blieben ungewöhnlich leise in Bezug auf ihre eigene Vergangenheit. Mit ihrer Parteigründung nahmen sie vorangegangene soziale Bewegungen, Ideen und Entwicklungen auf. Franz Walter stellt sowohl die Akteure, die in den Jahrzehnten vor den Grünen für die sexuelle Revolution gekämpft und die Pädophilie befürwortet haben, dar als auch die Art und Weise, in der dies erfolgte. Er zeichnet dabei Diskussionen und Positionen nach und offenbart damit die Komplexität der Pädophilie-Debatte.

    Schlagworte: Grüne, Parteienforschung, Pädophiliedebatte, Geschichte der BRD, 1980er

    INDES-Ausgabe »Politikserien«
  • INDES H. 3-2014

    Tod im Herbst 1939 Aufstieg und Scheitern der sozialdemokratischen Generation Scheidemann und Wels

    Im Herbst 1939, vor 75 Jahren, starben mit Philipp Scheidemann und Otto Wels zwei der wichtigsten Exponenten der deutschen Sozialdemokratie am Beginn des 20. Jahrhunderts. Geprägt durch die goldenen rund zwanzig Jahre nach dem Ende der Sozialistengesetze können sie beide als Mitglieder einer aufsteigenden und aufbauenden Generation junger Sozialisten gelten. Im Jahre ihres Todes indes war vom prallen Optimismus der Generation Scheidemann und Wels nichts mehr übrig. Aufstieg und Niedergang der Sozialdemokratie verzahnen sich in diesem Portrait zweier großer Sozialdemokraten aufs Engste.

    Schlagworte: Sozialdemokratie, SPD, Arbeiterbewegung, Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Diktatur, Zeitgeschichte, Philipp Scheidemann, Otto Wels

    INDES-Ausgabe »Wissenschaftliche Schulen«
  • INDES H. 2-2014

    Schweigen der Honoratioren Der Chirurg Rudolf Stich, der Nationalsozialismus, das Göttinger Bürgertum und die Wissenschaft

    Franz Walter befasst sich in seinem Text am Beispiel des Göttinger Ehrenbürgers und ehemaligen Dekans der Medizinischen Fakultät, Rudolf Stich, mit der Elitenkontinuität nach dem Nationalsozialismus. Wie konnte es kommen, dass Personen wie eben Stich im Bildungsbürgertum der prosperierenden Bundesrepublik hochgeachtet waren, obwohl sie sich in Denkweisen und Aussagen nicht nennenswert gewandelt hatten? War gerade der Bereich der Medizin anfällig für solche personellen Überhänge? Und besteht die Lösung des Problems in einer Umbenennung von Gebäuden, Straßen und Plätzen?

    Schlagworte: NS-Diktatur, Medizin, Aufarbeitung, Rudolf Stich, Eliten, Zeitgeschichte, Göttingen

    INDES-Ausgabe »Tabus«
  • INDES H. 2-2014

    Tabubruch und liberale Selbstzerstörung Die FDP und der Fluch des Tabubruchs

    Franz Walter spürt den Ambivalenzen des kalkulierten Tabubruchs in der FDP nach. Zunächst zeigt Walter am Beispiel Jürgen W. Möllemanns, wie dieser den in der rechten Mitte einiger Nachbarländer elektoral erfolgreichen Neupopulismus als Instrument zur Erreichung einer liberalen Sammlungsbewegung nutzen sollte. An Guido Westerwelle zeigt Walter sodann, wie das Projekt nach anfänglichen Erfolgen fulminant scheiterte und einer Neuausrichtung der FDP im Weg stand und steht.

    Schlagworte: FDP, Jürgen W. Möllemann, Guido Westerwelle, Medienpolitik, Mediengesellschaft, politisches System BRD, Parteinforschung

    INDES-Ausgabe »Tabus«
  • INDES H. 1-2014

    Cashmere statt Cord Von der jugendlichen Radikaldemokratie zum juvenilen Neuliberalismus

    Eine FDP-Jugend, die eine „offene Diktatur des Kapitals in der Form des Faschismus“ im Anmarsch sah, sich auf Parteitagen als „Genossen“ anredete und Sympathien für die „Grüne Liste Umweltschutz“ bekundete: Was in den 1970er Jahren an radikalem Überschuss zu finden war, verschwand – längst anachronistisch geworden – in den 1980er Jahren aus der FDP-Jugend und verkehrte sich ins Gegenteil. Franz Walter über Aufstieg und Fall des Avantgardismus bei den Jungdemokraten und ihren Nachfolgern, den Jungen Liberalen.

    Schlagworte: FDP, Junge Liberale, Jungdemokraten, Liberalismus, 1980er, Parteiengeschichte

    INDES-Ausgabe »Die 1980er Jahre«
  • INDES H. 4-2013

    Tusk, der Jugendführer Tragisches Idol des Heroismus der Verlorenen

    Die frühen 1920er und 1930er Jahre, das waren in Deutschland Jahre tiefer ökonomischer Depression und hoher Arbeitslosigkeit, Zeiten eines Sinnvakuums gerade für die Jugend, kurz: Zeiten wie gemalt für charismatische politische Führer. Ein solcher war unzweifelhaft Eberhard Köbel, genannt tusk, der Charismatiker der Bündischen Jugend. Obwohl Spross einer wohlhabenden bürgerlichen Familie, war er doch ein typischer Repräsentant der verlorenen jungen Generation, die Ziel radikaler Politingenieure wurde. Franz Walter widmet sich einem faszinierenden politischen Irrlicht, das gerade auf das, was es ablehnte, angewiesen war.

    Schlagworte: Jugendbewegung, Weimarer Republik, 1920er, 1930er, politische Intellektuelle

    INDES-Ausgabe »Verlorene Generationen«
  • INDES H. 3-2013

    Gefahren der Demokratie Skeptische Betrachtungen zur Lage

    Die Demokratie wird es in den nächsten Jahren nicht leicht haben. Wobei es gar nicht einmal ideologisch totalitäre Feinde sind, die sie bedrohen, sondern vielmehr Entwicklungen aus dem Inneren demokratischer Marktgesellschaften selbst. Vom Grundgedanken des Parlamentarismus, wie der Widerstreit großer Ideen, ist jedenfalls nicht mehr viel übrig geblieben. Mit skeptischem Blick weist Franz Walter auf die zahlreichen Schattenseiten der heute so gerne propagierten Partizipations- und Chancengesellschaft hin. Die drohende Gefahr dabei: demokratischer Substanzverlust und kollektive Orientierungslosigkeit.

    Schlagworte: Demokratiekrise, Partizipation, Soziologie, Direktdemokratie

    INDES-Ausgabe »Rausch und Rationalität«
  • INDES H. 3-2013

    Open Access

    Abschied von den Gurus? Wo niemand mehr Jünger sein will, da werden auch Meister rar

    Der redende, predigende, wandernde, reisende Meister, der zwischen den späten 1890er und frühen 1930er Jahren ein keineswegs seltener, durchaus auf neugierige Resonanz stoßender Typus war, gilt heute weithin als demagogischer Rattenfänger, dem mit Argwohn und Distanz zu begegnen ist. Franz Walter geht dem rauschhaften Phänomen des Meisters nach und ergründet, auf welche Weise unter anderem Rudolf Steiner, Leonard Nelson, Gustav Wyneken und Stefan George auf ihre „Jünger“ wirkten. Die getriebenen Meister herrschten über ihre Kleingruppen meist autoritär und diktatorisch. Nicht selten waren die Zirkel von Eifersucht, Konkurrenz und Neid geprägt. Und dennoch erwuchs aus diesem Klima des „pädagogischen Eros“ oft eine bemerkenswerte intellektuelle Kraft.

    Schlagworte: Gurus, Wissenssoziologie, Wissenschaftsgeschichte, wissenschaftliche Schulen

    INDES-Ausgabe »Rausch und Rationalität«
  • INDES H. 2-2013

    Bebel – Ebert – Brandt Schicksalsjahr der deutschen Sozialdemokratie

    1913 war ein Jahr, in dem sich für die SPD viele Entwicklungslinien kreuzten: Man konnte ein halbes Jahrhundert des Bestehens feiern. Mit August Bebel starb der legendäre Parteivorsitzende der Gründungszeit. Mit Friedrich Ebert kam der spätere erste Reichspräsident an die Parteispitze. Und Willy Brandt wurde geboren. Der Aufstieg als soziale Bewegung kam zu einem langsamen Ende und ging über in die Daseinsform einer Massenpartei. Was dies für die Partei alles bedeutete, welche Chancen und Gefahren sich zum Abschluss der Vorkriegszeit für die SPD eröffneten, analysiert Franz Walter.

    Schlagworte: SPD, Sozialdemokratie, Arbeiterbewegung, Zeitgechichte, Kaiserreich, Weimarer Republik, August Bebel, Friedrich Ebert, Willy Brandt, politische Karriere, Politische Führung

    INDES-Ausgabe »1913«
  • INDES H. 2-2013

    Open Access

    Die Jugendbewegung auf dem Berg Der Hohe-Meißner-Mythos

    Im Oktober 1913 versammelten sich rund 3.000 Jugendliche auf dem Meißner – Anhänger unterschiedlicher Strömungen der Jugendbewegung. Sie trafen sich zu einem Alternativfest zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals. Obwohl keine formalisierte Organisation der gesamten Bewegung existierte, War die Hörigkeit gegenüber „Führern“ und „Lehrern“ viel größer als in organisierten Hierarchien. Statt gewichtiger Worte überwog schwülstiger Pathos. Und die tatsächliche Wirkung der ideologischen Reden auf die hauptsächlich singenden und tanzenden Jugendbewegten bleibt ohnehin fraglich. Mit ähnlicher Begeisterung meldeten sich zahlreiche Teilnehmer des Meißner-Festes ein Jahr später als Kriegsfreiwillige. Franz Walter schildert die mythische Zusammenkunft, ihre Ursachen und Konsequenzen.

    Schlagworte: Jugendbewegung, Kaiserreich, Völkerschlachtdenkmal, Wandervogel, Gustav Wyneken

    INDES-Ausgabe »1913«
  • INDES H. 1-2013

    Hungerkanzler in tiefster Depression Der katholische Preuße Heinrich Brüning

    Franz Walter nähert sich in seinem Portrait Heinrich Brünings, Reichskanzler vom 28. März 1930 bis zum 30. Mai 1932, den Ambivalenzen jener Jahre, in denen Brüning – obgleich dem vermeintlichen bürgerlichen Idealbild des nicht der politischen Egozentrik entrückten Staatsmannes entsprechend – doch nur Hass auf sich zog, wie kaum ein zweiter Kanzler in der Parlamentsgeschichte des Landes. Hatte Deutschland also das Unglück, so fragt Franz Walter weiter, in der schwersten ökonomischen und gesellschaftlichen Krise der Moderne von einem falschen, für die Aufgabe seinerzeit gänzlich ungeeigneten Mann ohne Instinkt, Fingerspitzengefühl und Fortüne regiert zu werden?

    Schlagworte: Heinrich Brüning, Weimarer Republik, Kaiserreich, Krise, Reichstag, Politische Führung, Politische Karriere

    INDES-Ausgabe »Krisen-Crashs-Depressionen«
  • INDES H. 1-2013

    Open Access

    Ruhe im Sturm? Deutungsverlust und Demokratieschwund in der Krise

    Was wir derzeit mindestens europaweit erleben, lässt sich mit Begriffen geringerer Dramatik wie „Probleme“ oder „Störungen“ nicht hinreichend charakterisieren. Viel spricht dafür, dass wir es in der Tat mit einer gravierenden Krise der Art zu tun haben, wie sie uns bereits während der Trendperioden 1873 ff. und 1923 ff., abgeschwächt auch in den Jahren 1973 ff. begegnet ist. Dieser Grundthese geht Franz Walter in seinem Text zu „Deutungsverlust und Demokratieschwund in der Krise“ nach und warnt dabei eindringlich vor den die demokratische Verfasstheit bedrohenden Tendenzen im Angesicht der unbegriffenen Krise.

    Schlagworte: Krise, Demokratie

    INDES-Ausgabe »Krisen-Crashs-Depressionen«
  • INDES H. 4-2012

    Zivilgesellschaft und Partizipationsdemokratie Ein Albtraum?

    Moderne Demokratien sind mehr und mehr zu Verhandlungsexekutiven in verschlossenen Räumen und informellen Strukturen minoritärer Runden von Entscheidungsträgern mutiert. Die demokratische Souveränität ist weitgehend fortdelegiert und die politischen Parteien scheinen sich dem auch nicht zu widersetzen. Umso mehr werden Zivilgesellschaft und Partizipationsdemokratie als heilbringende Antwort auf diese Entwicklung ausgegeben. Doch Franz Walter mahnt zur Vorsicht. Denn in unserer segmentierten Gesellschaft ist zivilgesellschaftliches Engagement nur für gebildete, mobile und selbstbewusste Schichten attraktiv; für ihre entkoppelten, sozial benachteiligten Teile geht die Erosion der sozialmoralischen Vergemeinschaftungen einher mit der Wahrnehmung der eigenen Überflüssigkeit.

    Schlagworte: Zivilgesellschaft, Partizipation, Demokratieforschung

    INDES-Ausgabe »Über Grenzen«
  • INDES H. 4-2012

    Gescheiterte Grenzgänger des Sozialliberalismus Von Friedrich Naumann bis Werner Maihofer

    Am Beispiel der liberalen Grenzgänger Friedrich Naumann, Karl-Hermann Flach und Werner Maihofer zeichnet Franz Walter die kurzen Perioden des Sozialliberalismus in der deutschen Geschichte nach. Wenngleich sich die sozialliberale Ideenwelt eines Karl-Hermann Flach vom Sozialliberalismus Friedrich Naumanns am Vorabend des Ersten Weltkrieges und während der Weimarer Republik deutlich unterschied, so teilen alle Vertreter des Sozialliberalismus das Schicksal, dass ihre Ideen und Ansätze nur Episode blieben.

    Schlagworte: Sozialliberalismus, Kaiserreich, Geschichte der BRD, Parteienforschung, FDP

    INDES-Ausgabe »Über Grenzen«
  • INDES H. 3-2012

    Kundgebungen gegen das Klassenwahlrecht Arbeiterprotest im Herbst des Kaiserreichs

    Arbeiterprotest im Herbst des Kaiserreichs. Mit diesem Untertitel versehen Stine Marg und Franz Walter ihren Artikel über Kundgebungen gegen das Klassenwahlrecht. Sie beschreiben darin die Macht der Arbeiterschaft als frühe Massenbewegung. Der Protest gegen die kaiserliche Obrigkeit wird als meisterliche Organisationsleistung und kollektives Erlebnis geschildert.

    Schlagworte: Großveranstaltungen, Arbeiterbewegung, Protest, Kaiserreich

    INDES-Ausgabe »Im Bad der Menge«
  • INDES H. 3-2012

    Mit den Massen von Sieg zu Sieg − in die finale Niederlage Das kommunistische Fehlkalkül in der Friedensbewegung

    Am Beispiel des Krefelder Appells zeigt Franz Walter die Ambivalenzen kommunistischer Mobilisierungserfolge. Aufbauend auf die Bündnis- und Kampagnenstrategie des Organisators und Energiekoloss Willi Münzenberg, scheiterten die kommunistischen Organisatoren des Appells an den trügerischen Dynamiken der Massenmobilisierung. Denn zur paradoxen Dialektik des Mobilisierungserfolges gehört, dass sich an dessen Ende eine eigenständige Bewegung bildet, die mit den ursprünglich kleinen Initiatoren-Zirkeln nichts mehr zu tun hat.

    Schlagworte: Großveranstaltung, Protest, Zivilgesellschaft, Geschichte der BRD

    INDES-Ausgabe »Im Bad der Menge«
  • INDES H. 2-2012

    Bohemien, Tribun und Organisator der sozialistischen Utopie Aus dem exzentrischen Leben des Ferdinand Lassalle

    2014 jährt sich der Todestag von Ferdinand Lassalle zum 150. Mal; mit ihm, dem einstigen Anführer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, begann einst die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei. Franz Walter zeichnet das private und politische Bild des Hedonisten und Individualisten nach, der stets die Bewunderung der Frauen auf sich zog und als präsidialer Charismatiker entschlossen die zentrale Richtung für die Arbeiter vorgab.

    Schlagworte: Geschichte der Arbeiterbewegung, Sozialdemokratie, Vordenker, Utopie

    INDES-Ausgabe »Auf der Suche nach Utopia«
  • INDES H. 2-2012

    I + E = Lw Meritokratie als Alltagsutopie der neuen Mitte

    Franz Walter und Stine Marg nähern sich unter dem Titel „I + E = LW“ der Meritokratie als Alltagsutopie in Politik und neu-mittiger Gesellschaft. Unter Verweis auf Michael Youngs Satire „The Rice of the Meritocracy“ diskutieren Marg und Walter Narrative, programmatische Bezugnahmen und zugleich auch Schattenseiten und Abgründe des allgegenwärtigen meritokratischen Leistungs- und Chancenprinzips.

    Schlagworte: Meritokratie, Utopie, Labour, Sozialdemokratie, FDP, Liberalismus, Soziologie

    INDES-Ausgabe »Auf der Suche nach Utopia«
  • INDES H. 1-2012

    Proteste in der Postdemokratie Mob, Wutbürger und kosmopolitisches Prekariat

    Stine Marg und Franz Walter betrachten das Jahr 2011, welches – mit Arabischem Frühling, S 21, Occupy, den Krawallen in englischen Stadtvierteln und Protesten in Griechenland, Spanien, Italien, Irland und Frankreich - vielen als „Jahr der Proteste“ galt. Sie fragen, wie all diese verschiedenen Proteste zusammenhängen, sich evtl. gegenseitig bedingen. Grundsätzlich jedoch, so resümieren sie, mangelt es den allermeisten dieser „Proteste in der Postdemokratie“ an schlüssigen Konzepten für die Zeit danach, an Entwürfen für eine wünschenswerte Zukunft im Anschluss an diese Protestzeiten. Kurz: Man protestiere munter dagegen – wisse aber nicht, wofür.

    Schlagworte: Protest, Postdemokratie, Demokratiekrise, Partizipation, Zivilgesellschaft

    INDES-Ausgabe »Parteien und Bürgerwut«
  • INDES H. 1-2012

    Open Access

    Burgwedel und Bellevue Freundschaftsbündnisse, öffentliche Skandale und das Amt des Bundespräsidenten

    Der Bundespräsident Christian Wulff ist in die Kritik geraten. Vorgeworfen werden ihm verschiedene Fälle von Vorteilsnahme, begangen in seiner Zeit als Regierungschef in Niedersachsen. Aber was macht aus der Annahme von Gefälligkeiten einen solchen Eklat? Nach welchem Muster laufen Skandale für gewöhnlich ab? Wieso sind gerade soziale Aufsteiger anfällig für moralische Vergehen? Und welchen Politikertypus erfordert das Amt des Bundespräsidenten? Franz Walter gibt hierauf Antworten.

    Schlagworte: Skandal, Medien

    INDES-Ausgabe »Parteien und Bürgerwut«
  • INDES H. 0-2011

    Open Access

    Intellektuelle Ehepaare Die Webbs, die Myrdals und das »Social Engineering«

    Stine Marg und Franz Walter betrachten das seltene Phänomen intellektueller Paare.

    Schlagworte: politische Intellektuelle, Wissenssoziologie

    INDES-Ausgabe »Wo sind die Vordenker?«
  • INDES H. 0-2011

    Open Access

    »Moralanwälte« und »Störungsfaktoren« Die Sozialdemokratie und ihre Intellektuellen

    Franz Walter ergründet den Einfluss, den Intellektuelle im Laufe der Geschichte auf die Sozialdemokratie ausübten.

    Schlagworte: politische Intellektuelle, Arbeiterbewegung, SPD, Parteienforschung

    INDES-Ausgabe »Wo sind die Vordenker?«
  • INDES H. 0-2011

    Open Access

    Editorial

    INDES-Ausgabe »Wo sind die Vordenker?«