Proteste in der Postdemokratie Mob, Wutbürger und kosmopolitisches Prekariat

Von Stine Marg  /  Franz Walter

Das Jahr 2011 galt vielen als Jahr der Proteste. Und dies weltweit. Denn das Publikum schaute auf den »Arabischen Frühling«. Es verfolgte die Krawallnächte in den englischen Stadtvierteln. Es betrachtete die Bilder von den Demonstrationen in Griechenland, Spanien, Italien, Irland und Frankreich.[1] Es nahm die Kundgebungen in Stuttgart gegen »S21« in den Blick. Zuletzt reihte sich noch die Occupy-Bewegung ein, gleichsam von New York über Zürich bis Frankfurt am Main.[2]

Natürlich drängt sich die Frage auf, wie sehr all diese Proteste zusammengehören, sich gegenseitig befruchtet haben mögen. Handelt es sich um einen großen geschlossenen Feldzug gegen den zuvor dominanten Neo-Liberalismus, also um eine sich neu formierende alternative Phalanx gegen die Herrschaft des Finanzkapitalismus? Oder haben wir es im Gegenteil […]

Anmerkungen:

[1] Vgl. Steffen Vogel, Europas Jugend: Abstieg und Wut, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, H. 4/2011, S. 27–30.

[2] Vgl. Heribert Prantl, Wir sind viele: Eine Anklage gegen den Finanzkapitalismus, München 2011.

Seite ausdrucken Beitrag bestellen

Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 1-2012| © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2012