Retrospektive - aus INDES 4-2023:
Die antisoziale Persönlichkeitsstörung
Eine Diagnose für die Unterschicht
Ina Witthohn
Bis zu fünfzig Prozent aller Gefängnisinsass:innen erhalten die Diagnose Antisoziale Persönlichkeitsstörung. Sie ist definiert als Störung, bei der sich die Betroffenen nicht an soziale Normen und Gesetze halten, und gilt als eine der schwersten Formen der Persönlichkeitsstörungen. Menschen mit dieser Antisozialer Persönlichkeitsstörung werden als rücksichtslos, gefährlich und unbehandelbar markiert, als »soziale Raubtiere« beschrieben, welche sich »skrupellos ihren Weg durchs Leben pflügen«.
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