Stine Marg
Dr. Stine Marg, geb. 1983, hat in Göttingen Geschichte und Politikwissenschaft studiert und arbeitet am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie beschäftigt sich vorwiegend mit dem Bereich der Politischen Kulturforschung.
Beiträge
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INDES H. 1-2015
»Zack, und morgen ist da ’ne Autobahn.« Wie Unternehmer Politik und Gesellschaft sehen – Ergebnisse eines aktuellen Forschungsprojekts in zwanzig Punkten
2013/14 hat das Göttinger Institut für Demokratieforschung rund 160 Unternehmensleiter in Einzelgesprächen zu ihrer Sicht auf Politik und Gesellschaft, ihrem Werdegang und ihren Wertvorstellungen befragt. Die Ergebnisse erhellen die soziale Elite der Unternehmer: So ist die Bereitschaft zu politischem Engagement ebenso gering wie die Akzeptanz von Direktdemokratie; Familienunternehmer sehen sich infolge der Spekulationskrisen mit Genugtuung als Stabilitätsanker; insgesamt sind die deutschen Unternehmer mit sich zufrieden, da sie sich ihren Pendants in anderen Ländern gegenüber im Vorsprung wähnen; mit Besorgnis blicken sie hingegen auf die steigende Wirtschafskraft Chinas, dort ließen sich unternehmerische Ziele aufgrund geringerer Vetokräfte schneller verwirklichen; Gewerkschaften gelten Unternehmern als vernünftige Kooperationspartner, auch blicken sie mit großem Respekt auf frühere Spitzenpolitiker der SPD, v.a. Gerhard Schröder; neben einem politischen Feindbild ist Unternehmern auch die Präferenz einer politische Partei bzw. ein politisches Lager abhandengekommen; Politiker empfinden sie als unterbezahlt, den Massenmedien begegnen viele mit extremer Kritik, teils Verachtung; Unternehmer arbeiten viel, doch sehen sie dies als Selbsterfüllungsquelle, weswegen sie mitunter wenig Verständnis für Work-Life-Balance-Debatten aufbringen; während sie den demokratischen Politikbetrieb als langsam und entscheidungsschwach empfinden, loben sie den Rechtsstaat.
Schlagworte: Unternehmer, Wirtschaftselite
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INDES H. 3-2012
Kundgebungen gegen das Klassenwahlrecht Arbeiterprotest im Herbst des Kaiserreichs
Arbeiterprotest im Herbst des Kaiserreichs. Mit diesem Untertitel versehen Stine Marg und Franz Walter ihren Artikel über Kundgebungen gegen das Klassenwahlrecht. Sie beschreiben darin die Macht der Arbeiterschaft als frühe Massenbewegung. Der Protest gegen die kaiserliche Obrigkeit wird als meisterliche Organisationsleistung und kollektives Erlebnis geschildert.
Schlagworte: Großveranstaltungen, Arbeiterbewegung, Protest, Kaiserreich
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INDES H. 2-2012
I + E = Lw Meritokratie als Alltagsutopie der neuen Mitte
Franz Walter und Stine Marg nähern sich unter dem Titel „I + E = LW“ der Meritokratie als Alltagsutopie in Politik und neu-mittiger Gesellschaft. Unter Verweis auf Michael Youngs Satire „The Rice of the Meritocracy“ diskutieren Marg und Walter Narrative, programmatische Bezugnahmen und zugleich auch Schattenseiten und Abgründe des allgegenwärtigen meritokratischen Leistungs- und Chancenprinzips.
Schlagworte: Meritokratie, Utopie, Labour, Sozialdemokratie, FDP, Liberalismus, Soziologie
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INDES H. 1-2012
Proteste in der Postdemokratie Mob, Wutbürger und kosmopolitisches Prekariat
Stine Marg und Franz Walter betrachten das Jahr 2011, welches – mit Arabischem Frühling, S 21, Occupy, den Krawallen in englischen Stadtvierteln und Protesten in Griechenland, Spanien, Italien, Irland und Frankreich - vielen als „Jahr der Proteste“ galt. Sie fragen, wie all diese verschiedenen Proteste zusammenhängen, sich evtl. gegenseitig bedingen. Grundsätzlich jedoch, so resümieren sie, mangelt es den allermeisten dieser „Proteste in der Postdemokratie“ an schlüssigen Konzepten für die Zeit danach, an Entwürfen für eine wünschenswerte Zukunft im Anschluss an diese Protestzeiten. Kurz: Man protestiere munter dagegen – wisse aber nicht, wofür.
Schlagworte: Protest, Postdemokratie, Demokratiekrise, Partizipation, Zivilgesellschaft
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INDES H. 0-2011
Open Access
Intellektuelle Ehepaare Die Webbs, die Myrdals und das »Social Engineering«
Stine Marg und Franz Walter betrachten das seltene Phänomen intellektueller Paare.
Schlagworte: politische Intellektuelle, Wissenssoziologie