Karin Priester

Prof. Dr. Karin Priester, geb. 1941, war bis 2007 Professorin für Politische Soziologie am Institut für Soziologie der Universität Münster. In den letzten Jahren ist sie mit zahlreichen Veröffentlichungen, darunter zwei Büchern, zum Thema »Populismus« hervorgetreten.

Beiträge

  • INDES H. S-2016

    Dschihad und Apokalypse Zur Gleichzeitigkeit des Gegensätzlichen

    Karin Priester zeigt, dass die Pluralisierung religiöser Angebote nicht notwendig – wie von führenden Aufklärern theoretisch erwartet – in eine weltanschaulich abgerüstete, tolerante und liberale Religionspraxis münden muss. Ebenso gut wie eine tendenzielle Vergleichgültigung religiöser Inhalte kann diese Entwicklung das diametrale Gegenteil in Form messianischer Erlösungsreligionen hervorbringen. Desgleichen bestehen apokalyptische Erwartungen in der vernunftbasierten Moderne als ihre irrationale Schattenseite fort, seit den 1970er Jahren sogar verstärkt. Struktur, Wirkungen und Brisanz des Spannungsfeldes zwischen Messianismus, Moderne und Apokalyptik analysiert der vorliegende Beitrag am Beispiel des islamischen Fundamentalismus.

    Schlagworte: Islamismus, Fundamentalismus, Messianismus, Erlösungsreligion, Terror, Dschihad

    INDES-Ausgabe »Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen«
  • INDES H. 2-2016

    Die Sozialdemokratie in der Vertrauenskrise Geld, Moral und andere Kleinigkeiten

    In illustrativen Episoden zeigt Karin Priester, wie sehr Korruption und Vetternwirtschaft auch im sozialdemokratischen Lager in Europa seit Jahrzehnten bereits um sich greifen. Auch das, so die Autorin, habe den Verdruss auf politische Eliten und den Aufstieg der Populisten befördert. Gleichwohl sei dies nicht primär ein Problem despotischer Kleptokraten, sondern den „Kollateralschäden des Neoliberalismus“ im Westen und linker Nachfolgeorganisationen kommunistischer Parteien in Osteuropa, die Opportunisten und Karrieristen den Weg geebnet hätten, geschuldet.

    Schlagworte: Sozialdemokratie, Korruption

    INDES-Ausgabe »Liberalismus«
  • INDES H. 3-2015

    »Erkenne die Lage!« Über die rechtspopulistische Versuchung des bundesdeutschen Konservatismus

    Karin Priester rückt in ihrem Artikel die rechtspopulistische Versuchung des bundesdeutschen Konservatismus in den Fokus und versucht dessen massenmobilisierendes Moment zu greifen. Dabei betrachtet sie unter anderem die AfD genauer und wagt einen Blick in die Zukunft der Partei.

    Schlagworte: Rechtspopulismus, politisches System BRD, Konservatismus, AfD

    INDES-Ausgabe »Konservatismus«
  • INDES H. 1-2015

    Der Tod als politisches Ereignis Anmerkungen zu den islamistischen Attentaten der letzten zehn Jahre

    In ihrem Text „Der Tod als politisches Ereignis“ analysiert Karin Priester die islamistischen Attentate der letzten zehn Jahre. Anhand einer Zusammenschau der Lebenswege mehrerer Terroristen ermittelt sie Parallelen bei Lebensbedingungen sowie Werdegängen der Täter und identifiziert deren zentrale Handlungsmotive. Warum der Islamismus als einzige politische Herausforderung des Westens übrig geblieben ist, weshalb Islamisten heute nicht mehr Befreiungsideologen, sondern bloß noch Apologeten des Todes sind und wieso Gesetzesverschärfungen alleine wenig bewirken dürften – auch darüber schreibt Karin Priester.

    Schlagworte: Anomie, Attentate, Terrorismus, Islamismus, homegrown terrorists, Subproletariat, Todesverachtung, Multikulturalismus

    INDES-Ausgabe »Die 1990er Jahre«
  • INDES H. 2-2014

    Europäische Kulturkämpfe Die protestantische Ethik, der Populismus und die Macht des Vorurteils

    Auf welchen Wegen und in welchen Variationen im Zeichen der Krise in Europa nationale Vorurteile wieder an Konjunktur gewinnen, zeigt Karin Priester in ihrem Beitrag über „Europäische Kulturkämpfe“ und liest dabei die ins Feld geführten Narrative und Rhetoriken als eine Aktualisierung des Gegensatzes von protestantischer Arbeitsethik einerseits und katholischem Savoir-vivre andererseits.

    Schlagworte: Tabus, Soziologie, Populismus, Europa, Krise, Ethik

    INDES-Ausgabe »Tabus«