Stadtentwicklung in Zeiten des Klimawandels Von der konsumorientierten Stadt zur Transition Town

Interview mit Jörg Knieling

Welche Erwartungen verbinden Sie mit Stadtplanung und -entwicklung? Muss städtische Entwicklung überhaupt gelenkt und geplant werden? Zunächst kurz zu den Begriffen Stadt, Stadtentwicklung und Stadtplanung, so dass wir uns verständigen können, worüber wir sprechen. Stadt ist ein räumlicher Zugang zu gesellschaftlichen Prozessen. Anstelle der internationalen, nationalen oder Länderebene betrachten wir die kommunale Einheit der Stadt. In zahlreichen Bereichen ist hier eine ähnliche Komplexität vorzufinden wie auf den übergeordneten Maßstabsebenen, da vielfältige soziale, kulturelle, wirtschaftliche und ökologische Anforderungen und Interessen aufeinandertreffen. Zugleich ist die Stadt eine »Demokratie im Kleinen«, das heißt, dass die kommunale Ebene der unmittelbare Erfahrungsraum demokratischer Prozesse ist. Dies bezieht sich sowohl auf das Verhältnis von Politik und Verwaltung zur Zivilgesellschaft als auch auf Fragen des Zusammenwirkens verschiedener Interessen und Aspekte der Gestaltung demokratischer Prozesse, v. a. Partizipation und bürgerschaftliche Mitwirkung.

Mit Blick auf die Stadtentwicklung lassen sich ein deskriptives und ein normatives Begriffsverständnis unterscheiden. […]

Das Interview führten Michael Lühmann und Matthias Micus.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 2-2015 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2015