Ralf Klausnitzer
Dr. Ralf Klausnitzer, geb. 1967, ist Literaturwissenschaftler und habilitierte zu »Poesie und Konspiration. Beziehungssinn und Zeichenökonomie von Verschwörungsszenarien in Publizistik, Literatur und Wissenschaft 1750–1850«. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin.
Beiträge
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INDES H. 4-2015
Open Access
Nichts ist, wie es scheint Die Erfindung des modernen Konspirationismus in der Aufklärung
Anhand der Romanerfolge Dan Browns begibt sich Ralf Klausnitzer auf eine literarische Spurensuche, die bis in die Zeit der europäischen Aufklärung zurückreicht – jenem Zeitalter nicht nur des Selbstdenkens und der reinen Vernunft, so Klausnitzer, sondern auch der Suche nach unsichtbaren Mächten und arkanem, verborgenem Wissen. Dabei begegnet Klausnitzer u.a. Goethe, den Illuminaten, der Freimaurerei und entwickelt so eine Geschichte vom take off des modernen Konspirationismus um 1755, die in reichen Anleihen bis heute fortwirkt.
Schlagworte: Konspirationismus, Literaturwissenschaft, Aufklärung, Wissenssoziologie
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INDES H. 3-2014
Open Access
Denkkollektiv oder Klüngelsystem? Wissenschaftliche Schulen im Spannungsfeld von Selbst- und Fremdbeobachtungen
Ralf Klausnitzer verdeutlicht die große Bedeutung wissenschaftlicher Schulen für die Erkenntnisproduktion; aber er weist auch auf ihre Ambivalenzen hin. Zumeist zeichen sich solche Schulen durch eine dominante Gründer- und Lehrerfigur aus, die sowohl bdeutsame Innovationen als auch sektenähnliche Abschottung bewirken kann. Schulenbildung geschieht durch die Herstellung von Präsenz und systematische Rekrutierung von Nachwuchs, das Ende einer Schule steht meist in starker Abhängigkeit ihres Gründers und der Akzeptanz durch das Umfeld. Etablierte Schulen können in der wissenschaftlichen Gemeinschaft ihr Wissen und ihre Methoden, sogar neue Disziplinen durchsetzen.
Schlagworte: wissenschaftliche Schulen, Wissenssoziologie, Universität, Wissenschaftsgeschichte