Klaus Dörre
Prof. Klaus Dörre, geb. 1957, ist seit 2005 Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, einer der Direktoren des DFG-Kollegs »Postwachstumsgesellschaften« und Mitherausgeber des Berliner Journal für Soziologie sowie des Global Dialogue. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kapitalismusmustheorie, Prekarisierung von Arbeit und Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen, soziale Folgen der Digitalisierung sowie Rechtspopulismus. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören »Capitalism and Labor. Towards Critical Perspectives« (mit N. Mayer-Ahuja, D. Sauer und V. Wittke; Campus 2018), »Arbeiterbewegung von rechts? Motive und Grenzen einer imaginären Revolte« (mit S. Bose, J. Köster und J. Lütten; Berliner Journal für Soziologie 2018), »Öffentliche Soziologie – Wissenschaft im Dialog mit der Gesellschaft« (hg. mit B. Aulenbacher, M. Burawoy und J. Sittel; Campus 2017) und »Leistung und Gerechtigkeit – Das umstrittene Versprechen des Kapitalismus« (hg. mit B. Aulenbacher, M. Dammayr, W. Menz, B. Riegraf und H. Wolf; Beltz Juventa 2017).
Beiträge
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INDES H. 4-2018
Marsch durch die Betriebe? Rechtspopulistische Orientierungen in der Arbeitswelt
Der Beitrag zeigt, dass die von der völkisch-populistischen Rechten vorgenommene »Ethnisierung des Sozialen« in zunehmendem Maße Anklang auch unter gewerkschaftlich Aktiven und Betriebsräten findet. Unter Lohnabhängigen besteht generell eine spontane Tendenz zu »exklusiver Solidarität«, die eine Abgrenzung nicht nur gegen »oben«, sondern vor allem gegen das Fremde, die Anderen, anzeigt. Rechtspopulistische Parteien wie die AfD, die im Vergleich zu den anderen im Bundestag vertretenen Parteien den höchsten Anteil an Arbeitern in ihrer Wählerschaft aufweist, können sich diese Tendenz zunutze machen. Den Gewerkschaften kommt daher eine Schlüsselrolle in der Auseinandersetzung mit dem rechten Sozialpopulismus zu.
Schlagworte: Rechtspopulismus, AfD, Pegida, Gewerkschaften, prekäre Beschäftigung