Jörn Leonhard
Prof. Dr. Jörn Leonhard, geb. 1967, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas am Historischen Seminar der Universität Freiburg. Seine wichtigsten Publikationen: »Liberalismus – Zur historischen Semantik eines europäischen Deutungsmusters« (München 2001); »Bellizismus und Nation. Kriegsdeutung und Nationsbestimmung in Europa und den Vereinigten Staaten 1750–1914« (München 2008); »Empires und Nationalstaaten im 19. Jahrhundert« (gemeinsam mit Ulrike von Hirschhausen, 2. Aufl. Göttingen 2010); »Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs« (5. Aufl. München 2014) sowie die aktuelle Publikation »Der überforderte Frieden – Versailles und die Welt 1918–1923« (München 2018).
Foto © Ekko von Schwichow
Beiträge
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INDES H. 2-2019
»Operation mitten im Ballsaal« Die Pariser Friedenskonferenz 1919 als Krise der politischen Kommunikation
In seinem Beitrag über die Friedenskonferenz von 1919 richtet Jörn Leonhard einen Blick auf die besonderen Umstände, die eine souveräne Entscheidung der damaligen Verhandlungspartner erschwerten. Unter überhöhten Erwartungen einer globalen Konferenzöffentlichkeit fanden eine Emotionalisierung von Politik und eine Symbolisierung von Schuld statt, die bei fehlender Kommunikation zwischen Siegern und Besiegten eine Dynamik sich verhärtender Selbst- und Fremdbilder in Gang setzten. Ein daraus hervorgehender Friedensvertrag kann laut Leonhard lediglich als formaler Kriegsabschluss sowie als Beginn eines komplizierten Friedensprozesses gesehen werden.
Schlagworte: Friedensprozess, Symbolpolitik, politische Kommunikation, Öffentlichkeit
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INDES H. 2-2016
Open Access
Ein historischer Kollektivsingular Das Phänomen des Liberalismus in europäischer Perspektive
Der Historiker Jörn Leonhard spürt in seinem Beitrag dem Phänomen des europäischen Liberalismus nach. Indem er dessen Entwicklung und Wirkung in Frankreich, England, Italien und Deutschland nachzeichnet, verdeutlicht er Pluralität und Widersprüchlichkeit des sogenannten europäischen Liberalismus, die ihn als Phänomen nur schwer fassbar machen. Indem Leonhard auf den Sonderweg Deutschlands oder die illiberalen Praktiken Britanniens eingeht, zeigt er die Spannungen des Begriffs „Liberalismus“.
Schlagworte: Liberalismus, Junges Deutschland, Bürgertum, Soziologie, Geistesgeschichte, Zukunft