Sozialraum Hochhaus Erkundungen eines klischeebehafteten Mikrokosmos

Von Eveline Althaus

Die Großwohnbauten und Wohnhochhäuser, die während des Baubooms der 1960er und 1970er Jahre unsere Siedlungslandschaft grundlegend veränderten, sind im Laufe der Jahre zunehmend in Verruf geraten. Doch wie sehen die Wohnerfahrungen und gelebten Nachbarschaften in diesem Baubestand aus? Ein an der ETH Zürich durchgeführtes Forschungsprojekt ging dieser Frage genauer nach.[1] Die empirische Grundlage dieser Arbeit – wie auch meiner Ausführungen in diesem Beitrag – bilden vertiefte Fallstudien zu zwei Hochhaussiedlungen in der Schweiz.[2] Verschiedene Forschungsstrategien wurden hierzu miteinander kombiniert: Literatur- und Archivrecherchen, qualitative (Gruppen)Interviews, commented walks und teilnehmende Beobachtungen vor Ort, Foto-Dokumentationen sowie die Analyse von soziodemografischen Statistiken wie auch von Plan- und Kartenmaterial. […]

Anmerkungen:

[1] Dieser Artikel fasst einige wesentliche Erkenntnisse daraus zusammen: Eveline Althaus, Sozialraum Hochhaus. Nachbarschaft und Wohnalltag in Schweizer Großwohnbauten, Bielefeld 2018.
[2] Die Mittlere Telli – eine der größten Schweizer Großsiedlungen, die in der Kleinstadt Aarau liegt sowie Unteraffoltern II – zwei Wohnhochhäuser am Stadtrand von Zürich, deren Architektur sich stark an Le Corbusiers Idee einer »Wohnmaschine« (Unité d’habitation) ausrichtet.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. -2020 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2020