INDES H. 1-2020
Männerbund Fußball
Homosexualität als »tabuisierte Männlichkeit«[1]
Dass es schwule Männer im männerbündischen System Fußball nach wie vor nicht geben darf, schlussfolgert Katja Sabisch aus ihrem analytischen Ins-Verhältnis-Setzen der formal vom DFB zwar geforderter Ächtung von Homophobie im Fußball einerseits und andererseits des durch die mediale Öffentlichkeit hergestellten Problembewusstseins für Homosexualität und Outing vor allem im Profifußball, wofür sie seit Mitte der 1990er Jahre erschienene große Tages- und Wochenzeitungen einer eingehenden Diskursanalyse unterzog. „Tabuisierte Männlichkeit“, so Sabisch, ist ein strukturelles Problem im System Fußball, das durch schwule Outings sogar regelrecht stabilisiert, jedenfalls affirmiert und in seiner Heteronormativität streng geschlossen wird.
Schlagworte: Sport, Homosexualität, Fußball