Hans Joas
Hans Joas, geb. 1948, ist seit 2014 Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 2000 Professor an der University of Chicago und Mitglied des Committee on Social Thought. Zuvor lehrte und forschte er u. a. an der Universität Erlangen-Nürnberg, an der Freien Universität Berlin und als Max-Weber-Professor an der Universität Erfurt. Zahlreiche Gastprofessuren u. a. in Toronto, Madison, New York, Wien, Uppsala und Göteborg. Zuletzt erschien von ihm »Kirche als Moralagentur?« (München 2016).
Beiträge
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INDES H. 1-2017
»Wenn Kirchen sich politisch einmischen, dürfen sie nicht vorgeben, unpolitisch zu sein« Ein Gespräch mit Hans Joas über Kirchen, Politik und Moral
Im Interview mit INDES widmet sich Hans Joas zum einem dem Problem des Spannungsverhältnisses zwischen dem Bekenntnis zu einer universalistischen Moral und der Bindung an ein partikulares politisches Gemeinwesen, das für das Agieren der Kirchen – gerade auch für die staatsnahe Evangelische Kirche – ein besonderes Problem darstelle. Außerdem plädiert er dafür, dass die Kirchen, die in der Öffentlichkeit meist als rigide Moralagenturen wahrgenommen werden, mehr auf Begeisterung, Inspiration setzen sollten. Dafür müsse sich insbesondere die Katholische Kirche von überkommenen Dogmen etwa im Bereich der Sexualmoral und der Rolle der Frau innerhalb der Kirche lösen. Die Amtszeit von Papst Franziskus biete hierfür eine einzigartige Gelegenheit.
Schlagworte: Evangelische Kirche (EKD), Katholische Kirche, Reform