Stolze Festungen oder potemkinsche Dörfer? Erkundungen von Hochburgen der deutschen Bundestagsparteien

Von Christian Werwath

Wie funktionieren Parteihochburgen, was kennzeichnet sie und wo liegen die Gefahren des Niedergangs? In Zeiten, in denen Politik wie ein mediales Kunstprodukt vermittelt wird und Parteien daher einem permanenten Inszenierungszwang zu unterliegen scheinen, sei ein zunächst überraschendes Merkmal gleich zu Beginn schon einmal vorweggenommen. Das markante und parteiübergreifende Charakteristikum der Mitglieder, Funktionäre und Repräsentanten ist ihr Fokus auf das nachbarschaftliche Umfeld. Die Bundes- und Landespolitik wird zwar aufmerksam verfolgt, fi ndet im Parteialltag allerdings nur selten statt. Der aktive Teil der Basis ist in der Kommunalpolitik zu Hause und erfährt durch eigene Betroffenheit die notwendige Erdung zur lokalen Gesellschaft.

Der im Wahlkreis Fulda liegende Poppenhausener CDU-Gemeindeverband ist ein Paradebeispiel für die »heile Welt« der Christdemokratie. […]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 1-2012| © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2012