Muhammad Ali Oder: Frage nicht, was Du für Dein Land, sondern was Du für Deinen Sport tun kannst

Von Sven Güldenpfennig

 »Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.« (Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz)

 

Ist Boxen Sport? Zur Einführung

Der Sport generell ist eine Form von kulturellem Grenzgängertum zwischen Kunst und Leben. Diese Formel umfasst vier grundsätzliche Aussagen. Erstens: Sport bewegt sich innerhalb der kulturellen Sphäre ästhetisch-schöpferischen Handelns als eine der Künste. Zweitens: Die aktive Teilhabe an dieser Sphäre stellt ihre Protagonist*innen vor qualitativ und quantitativ hohe außeralltägliche Herausforderungen. Drittens: Diese Sphäre wird nach einer Richtung hin verlassen, wenn die sportlichen Herausforderungen an die Akteure so gering und unspezifisch werden, dass sie vom alltäglich-gewöhnlichen Leben nicht mehr prinzipiell zu unterscheiden sind. Viertens: Diese Sphäre wird nach der entgegengesetzten Richtung hin verlassen, wenn die Anforderungen an die Akteure so weit über das sportsinnspezifische Maß hinausgehen, dass die Grenze sowohl zum Ernstkampf mit alltäglicher Gewalt wie zur Todesgefahr überschritten wird. [...]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. -2020 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2020