Parteien und die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen Wie Parteien dem Wandel unterliegen

Von Elmar Wiesendahl

Parteien befinden sich im Fluss, wobei sich Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit synchron überschneiden. Wie erst jüngst wieder Franz Walter[1] mit seiner Analyse des Weichenstellungsjahrs 1979 exemplarisch demonstriert hat, ist deshalb aufschlussreich, die Entwicklung von Parteien im Kontext des spannungsreichen Aufeinandertreffens von ungleichzeitigen, einerseits vorwärts gerichteten und andererseits verharrenden sowie gegenläufigen Entwicklungen zu betrachten. Dies so zu sehen, stellt indes einen Bruch mit der vorherrschenden Sichtweise der Parteienforschung dar, die den Wandel von Parteien vorrangig als Ausfluss wirkungsmächtiger linearer Modernisierungsund Fortschrittstrends herleitet. Daher muss zunächst erläutert werden, wie sich das Modernisierungsparadigma erkenntnisleitend auf die Party Change-Forschung auswirkt. Dem wird aus dem Blickwinkel der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen entgegengehalten, wie sich von diesem analytischen Bezugsrahmen aus zum Wandel von Parteien erhellende, empirisch gehaltvolle Erkenntnisse und Forschungsanregungen gewinnen lassen. […]

Anmerkungen:

[1] Siehe Franz Walter, Von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, in: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Jg. 5 (2016), H. 1, S. 21–34, hier  23 ff.

Seite ausdrucken Beitrag bestellen

Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Sonderheft-2016 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2016