I wish I was special, you´re so f***ing special Politische Kommunikation qua Pausenmusik beim CDU-Parteitag?

Von Volker Best

Ursprünglich exklusiv den Delegierten vorbehalten, sind Parteitage spätestens seit dem Leipziger Parteitag der SPD 1998 „zu einem Stück Politmesse für den Nachrichten-Großhandel geworden“, bei dem versucht wird, „das Markenzeichen Partei facettenreich zu präsentieren“.[1] Damit gerieten sie zu hochgradig professionell durchchoreografierten Veranstaltungen, bei denen wenig dem Zufall überlassen bleibt. Sicherlich ist hier noch mal zu differenzieren zwischen regelrechten „Krönungsmesse[n]“[2] im Rahmen von Wahlkämpfen und Arbeitsparteitagen inmitten der Legislaturperiode. Aber auch bei Letzteren gilt es in Zeiten des permanent campaigning und der allgegenwärtigen Demoskopie, gewünschte Botschaften und Images nach außen zu kommunizieren. Schließlich liegen irgendwo in der Bundesrepublik stets wichtige Wahlen mit Ausstrahlungswirkung auf die nationale Ebene an.

[1] Klaus Liepelt & Markus Rettich, Wahlparteitage als Meinungsklima im Wahljahr 2002, in: Otto Altendorfer u. a. (Hg.), Die Inszenierung der Parteien am Beispiel der Wahlparteitage 2002, Eichstätt 2003, S. 83–110, hier S. 83.

[2] Hans Georg Soeffner & Dirk Tänzler, Medienwahlkämpfe – Hochzeiten ritueller Politikinszenierung, in: Andreas Dörner & Ludgera Voft (Hg.), Wahl-Kämpfe, Frankfurt a. M. 2022, S. 92–115, hier S. 94.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H.  1-2023 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2023