Cash im Gefängnis Folsom State Prison, 13. Januar 1968

Von Frank Decker

»Hello, I’m Johnny Cash« – mit dieser simplen Begrüßung beginnt am 13. Januar 1968 eines der legendärsten Konzerte der Popmusikgeschichte. Es findet an einem denkbar ungewöhnlichen Ort statt: einem Hochsicherheitsgefängnis in Kalifornien, etwa dreißig Kilometer von der Hauptstadt Sacramento entfernt. Der Interpret, damals 35 Jahre alt, ist ein bekannter, erfolgreicher und wegen seiner Drogenprobleme zugleich berüchtigter Countrysänger. Weil es ihm seit einigen Monaten gelingt, seine Sucht in den Griff zu kriegen, hat er – nach für seine Verhältnisse zuletzt eher schwachen Platten – nun endlich den Kopf frei, um einen lang gehegten Plan zu realisieren: ein Live-Album in einem Gefängnis aufzunehmen.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H.4-2023 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2024