Wolfgang Martynkewicz
Dr. Wolfgang Martynkewicz, geb. 1955, ist freier Autor und Dozent für Literaturwissenschaft; zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Geschichte der Psychoanalyse. Letzte Buchveröffentlichungen: Salon Deutschland. Geist und Macht 1900–1945 (Berlin 2009); Das Zeitalter der Erschöpfung. Die Überforderung des Menschen durch die Moderne (Berlin 2013).
Beiträge
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INDES H. 1-2014
Helmuth von Moltke und Rudolf Steiner Oder: Von der Notwendigkeit des Krieges
Im August 1914, kurz vor der Marneschlacht, suchte der Anthroposoph Rudolf Steiner den Führer der deutschen Armee, Helmuth von Moltke, auf. Das geheime Treffen gab viele Rätsel auf, über seine Wirkung ist viel spekuliert worden – scheiterte doch kurze Zeit später der Feldzug unter der Ägide Moltkes, dem fortan ein großer Anteil an der späteren Weltkriegsniederlage angelastet wurde. Wolfgang Martynkewicz enträtselt den ominösen Kontakt, schildert die unkonventionelle Beziehung zwischen Militär und Anthroposophen und zeigt, welche Rolle der General im esoterischen Gedankengebäude Steiners spielte.
Schlagworte: Anthroposophie, Erster Weltkrieg, Marneschlacht, Helmuth von Moltke, Rudolf Steiner, Kaiserreich
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INDES H. 1-2013
Leiden und Größe? Die Ursprünge außergewöhnlicher Kreativität
Krisen werden als Durchgangsphasen angesehen. Wer sie durchlebt, geht gestärkt aus ihnen hervor. Allerorten werden die Selbstheilungskräfte beschworen: Demnach seien Krisen nicht als Depression zu betrachten, sondern als Herausforderung. Diese Auffassung, wonach aus der Krise stets Kraft und Kreativität erwachsen, prüft der Literaturwissenschaftler Wolfgang Martynkewicz und sieht dabei unter anderem nach bei Nietzsche, Mann, Kafka, Rilke, Wittgenstein und Musil. Er fasst zusammen: Krieg und Krise paralysieren. Und Kreativität entfaltet sich in den meisten Fällen erst nach oder bereits vor der Krise. Heutige Krisen kreieren indes keine neuen Anfänge mehr.
Schlagworte: Krise, Kreativität