INDES H. 2-2014
Theodor Eschenburg und die deutsche Vergangenheit
Die halben Zitate der Toten
Susanne Eschenburg nimmt in ihrem Beitrag Stellung zu den an ihren Vater Theodor Eschenburg gerichteten Vorwürfen, während des „Dritten Reiches “ entscheidend an Enteignungen jüdischer Unternehmen beteiligt gewesen zu sein. Vor allem kritisiert sie die Verwendung intellektueller Kronzeugen wie Hannah Arendt, Ralf Dahrendorf und Gottfried Benn gegen ihren Vater und wirft einen Blick auf die herangezogenen Versatzstücke, welche verdeutlichen sollen, dass gerade diese drei Eschenburg verurteilt hätten, wenn sie um sein Verhalten gewusst hätten. Susanne Eschenburg widerspricht dem klar und deutlich und legt dar, warum gerade aus den Biografien und Äußerungen dieser drei die Verpflichtung erwachse, vorsichtiger und historisch demütiger zu urteilen.
Schlagworte: Theodor Eschenburg, Eschenburg-Kontroverse, Politikwissenschaft, DVPW, NS-Diktatur, Aufarbeitung