Moritz Hoffmann

Moritz Hoffmann, geb. 1984, studierte Geschichte und Musikwissenschaft in Bonn und Heidelberg. Auf eine Masterarbeit zur Entstehungsgeschichte der Holocaustleugnung in der Bundesrepublik folgte ein Promotionsvorhaben zur Rolle des Zentralrats der Juden in der deutschen Öffentlichkeit zwischen 1950 und 1973. Sein besonderes Interesse gilt den digitalen Möglichkeiten von Public History sowie rechtsextremen Geschichtsbildern und -vorstellungen. Seit 2016 ist er als freier Historiker tätig und versucht, historisches Denken und den Wert von Geschichte gleichermaßen in den Sozialen Medien zu verbreiten.

Beiträge

  • INDES H. 3-2019

    Zwischen Kyffhäuser und Vogelschiss Rechtspopulisten forcieren ein vergessenes Bild von Angewandter Geschichte

    Der Historiker Moritz Hoffmann analysiert das Geschichtsbild der AfD als einer Partei, die ebenso Anschluss an den militanten Rechtsextremismus wie an die etablierten Parteien sucht. Auf Bundesebene vertritt sie – befreit vom Zwang der Aufarbeitung einer eigenen NS-Vergangenheit – ein Geschichtsbild, in welchem etwa ein demonstrativer Anti-Antisemitismus Islamkritik begründet und migrationsfeindliche Familienpolitik durch selektiv positive Bezugnahme auf die DDR gestützt wird. 1871 wird dabei zum Fluchtpunkt einer deutschen Geschichte, welche nur jene Teile vereint, die eine positive Identität zu stiften vermögen. Selektivität geschichtlicher Narrative sei nicht neu, so Hoffmann, wohl aber der akademische Gestus, mit dem die AfD Geschichte für politische Zwecke nutzbar mache.

    Schlagworte: AfD, Geschichtsbild, Interpretation, Rechtsextremismus

    INDES-Ausgabe »3-2019«