Kurt Gritsch
Dr. Kurt Gritsch, geb. 1976, ist Historiker und Konfliktforscher. Seine Forschungsschwerpunkte sind Zeitgeschichte, Konfliktforschung, Medien und Rezeptionsgeschichte. Er ist Autor von zwei Büchern und mehr als fünfzig Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Magazinen, u. a. zum Jugoslawien-Krieg, zum Kosovo-Konflikt (vgl. „Inszenierung eines gerechten Krieges? Intellektuelle, Medien und der ‚Kosovo-Krieg‘ 1999“, Hildesheim: Olms-Verlag 2010), zu den arabischen Revolutionen und zum Ukraine-Konflikt. Er lehrt Geschichte und Deutsch an einem Gymnasium in der Schweiz (GR). Seit 2014 ist Projektmitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in Innsbruck im Projekt „Arbeitsmigration in Südtirol“.
Beiträge
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INDES H. 1-2015
Ein »gerechter Krieg«? Der Intellektuellendiskurs über den Kosovo-Krieg 1999
Die Frage um ein militärisches Eingreifen in den Bürgerkrieg im Kosovo war eine der bedeutendsten Intellektuellendebatten der 1990er Jahre. Kurt Gritsch wertet Feuilletonbeiträge dieser Jahre aus, geht ihren Stoßrichtungen nach und stellt dabei insgesamt eine Überrepräsentanz der Befürworter einer NATO-Intervention auf dem Balkan fest. Die betreffenden Autoren zögen häufig Parallelen zum Zweiten Weltkrieg, die deutsche Vergangenheit verpflichte. Gritsch kommt zu dem Schluss, dass bei zahlreichen Intellektuellen Joschka Fischers Aussage, eine „neues Auschwitz“ zu verhindern, meinungsbildend gewirkt habe.
Schlagworte: Krieg, Balkan, Kosovo, Jugoslawien, Intellektuelle, Feuilleton, 1990er, Geschichte der BRD