INDES H. 2-2016
Grenzen der Privatsphäre
Neues über Liberalismus und Religion
Das Verhältnis zwischen Politik, Öffentlichkeit und Religion ist in einer liberalen Gesellschaftsordnung klar definiert: Die Religion ist Privatsache und religiöse Argumente und Begründungen sind in der Öffentlichkeit deplatziert. Fraglich aus demokratietheoretischer Sichtweise ist jedoch, ob diese Selbstbeschränkung nicht – erstens – ineffizient sein mag, wenn viele Argumente und Sichtweisen nicht gehört werden können; und – zweitens – wenn große Gruppen in einer Gesellschaft, die Gläubigen, im Vergleich zum Rest unverhätnismäßig großen Einschränkungen unterliegen, wenn sie ihre eigenen Interessen in säkulare Gründe kleiden müssen. Johannes Fioole analysiert die liberalen Ideen von Religion als Privatsache und von der Akzeptanz religiöser Argumente in der Öffentlichkeit. Rawls, Habermas, Audi, Mill und von Hayek werden dafür herangezogen.
Schlagworte: Liberalismus, Religion, Demokratietheorie