INDES H. 1-2017
Der Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils
Möglichkeitsräume kirchlicher Reformen
Mit der Geschichte des Linkskatholizismus im Allgemeinen und dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Speziellen befasst sich Gerd-Rainer Horn. Der Geist des Vaticanum II sei schnell über das eigentliche Konzil hinausgewachsen und habe die Interpretation der grundsätzlich durchaus gegensätzlich deutbaren konziliaren Kompromisse geprägt. Eng damit verbunden seien Terraingewinne einer Auslegungspraxis des katholischen Glaubens gewesen, die als Linkskatholizismus bezeichnet worden sei und sich auch selbst so bezeichnet habe. Der Geist des Konzils habe die Idee des kirchlichen Engagements in der Welt befeuert und sei als Anstoß zu Reformen und als Aufforderung zur Erneuerung verstanden worden – jedenfalls von den reformgeneigten Progressiven, die eine neuartige Offenheit der Kirche für Innovationen und Kritik als gegeben angesehen hätten.
Schlagworte: Linkskatholizismus, Katholische Kirche