INDES H. 3-2017
Ein deutsches Jahrzehnt?
Der deutsche Identitätsdiskurs als ein Happy End unter Vorbehalt
Das deutsche „Sommermärchen“, die vielen schwarz-rot-gold beflaggten Fußballfans auf den Straßen und Marktplätzen anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland im Jahr 2006, konnte als Moment der „Normalisierung“ ins kollektive Gedächtnis der Deutschen eingehen, konstatiert Eunike Piwoni in ihrem Beitrag. Die Autorin wirft die Frage auf, warum während der WM kritische Stellungnahmen weitgehend ausblieben, und führt hierfür ihre These an, der zufolge dem Sommermärchen von 2006 eine diskursive Verschiebung im Zuge der sogenannten Vergangenheitsbewältigungsdebatten der 1990er Jahre vorangegangen sei.
Schlagworte: politische Kultur BRD, Nullerjahre