Dieter Rucht

Dieter Rucht, geb. 1946, em. Professor für Soziologie mit dem Themenschwerpunkt soziale Bewegungen, politischer Protest und politische Öffentlichkeit, war bis Juni 2011 am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung beschäftigt und lehrte an der Freien Universität Berlin.

Beiträge

  • INDES H. 1-2012

    Wandel der Protestformen Erleben wir eine neue Kultur des Widerspruchs?

    Dieter Rucht fragt, ob die vermeintlich „neuen“ Formen des Protests – die „Wutbürger“, Netzaktivismus via Web 2.0 etc. – tatsächlich beispiellos neue Phänomene darstellen. Kurz: Erleben wir zu Beginn der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts wirklich eine „neue Kultur des Widerspruchs“ - oder haben wir es nurmehr mit Abwandlungen bereits bekannter Formen zu tun? In der Tat, so Ruchts Analyse, trügen mindestens einige Protestmittel das Etikett „neu“ zu Recht, etwa weil sie sich technischer Entwicklungen bedienten – sog. Cyber-Attacken z.B. –, die früheren Protestlern schlichtweg nicht zur Verfügung gestanden hätten. Auch zeichneten sich moderne Protesttechniken durch eine hohe Ausrichtung an ihrer massenmedialen „Verwertbarkeit“ aus. Doch grundsätzlich durchlaufe die Protestkultur insgesamt lediglich einen allmählichen Wandel – die Stilisierung als „neu“ treffe meist daneben.

    Schlagworte: Protest, Partizipation, Demokratiekrise

    INDES-Ausgabe »Parteien und Bürgerwut«