Christian von Eichborn
Christian von Eichborn, geboren 1986, M.A. in Politikwissenschaft und Entwicklungsökonomik. Er arbeitet zum Wandel der Wirtschaft und der Wirtschaftswissenschaft seit dem Auftreten der Finanzkrise.
Beiträge
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INDES H. 3-2013
Blindes Vertrauen Investmentbanker im Rationalitätsrausch
Christian von Eichborns Text dekuvriert die Illusion, den geradezu rauschhaften Glauben an die Rationalität und die Beherrschbarkeit von Risiken in der Finanzbranche. Eichborn sieht demgegenüber zwei fundamentale Widersprüche: zum einen zwischen der mathematischen Rechenhaftigkeit der Arbeit an den Finanzmärkten und dem rauschhaft irrationalen Konsum der Investmentbanker in ihrer Freizeit; und zum anderen zwischen dem blinden Vertrauen in die wissenschaftliche Gesetzmäßigkeit der Berechnungen und dem Optimismus, mit geradezu kopernikanischer Präzision die zukünftige Entwicklung prognostizieren zu können einerseits und der Tatsache, dass das vermeintliche Geschick in der Regel zu weiten Teilen pures Glück war, andererseits. Eben weil die – durchaus rationalen – Ängste, die angewandten Berechnungsmethoden könnten zu einem grundsätzlichen Versagen führen, ausgeschaltet und Zweifel verdrängt wurden, konnte die Finanzkrise ein Ausmaß annehmen, das zu weltweiten Erschütterungen führte und ganze Volkswirtschaften an den Rand des Zusammenbruchs brachte.
Schlagworte: Rausch, Rationalität, Finanzbrache, Finanzkrise
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INDES H. 4-2012
Wirklich weiter wachsen? Wie sich Bundestag und Aktivisten an Systemfragen abarbeiten
Postwachstum ist, so der Ökonom Tim Jackson, die große Erzählung unserer Zeit. Doch wer unterhält sich eigentlich heute über die Grenzen des Wachstums, über Postwachstumsszenarien? Und wie kann eine Postwachstumsgesellschaft gelebt werden? Anhand eines Leipziger Postwachstums-Projekts und der Debatte in der entsprechenden Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zeichnet Christian von Eichborn die völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten, die Aporien und Grenzen jener großen Erzählung unserer Zeit nach.
Schlagworte: Wirtschaftspolitik, Krise