Theodor Eschenburg und die deutsche Vergangenheit (Teil 1) Die Abschaffung des Theodor-Eschenburg-Preises ist ein Armutszeugnis

Von Eckhard Jesse

Der Würfel ist gefallen. Vorstand und Beirat der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) fassten am 26. Oktober 2013 – einstimmig – folgenden Beschluss, der es in sich hat: »Die DVPW- verleiht ihren Lebenswerk-Preis nicht weiter. Begründung: Der Preis wurde eingeführt, um eine Kollegin/einen Kollegen für ihr/sein Lebenswerk zu ehren. Zudem sollte der Preis für das Fach bzw. die Vereinigung integrierend wirken. Wegen der aus guten Gründen geführten Kontroverse und der eingetretenen Polarisierung in Vereinigung und Öffentlichkeit um die Benennung des Preises kann er diese Funktionen nicht mehr erfüllen. Unbestritten sind die Verdienste Theodor Eschenburgs um den Aufbau der bundesdeutschen Politikwissenschaft, umstritten ist seine Rolle während der NS-Zeit und sein späterer Umgang damit. Eine abschließende Beurteilung Theodor Eschenburgs ist mit diesem Beschluss nicht verbunden.«[1] Diese dürren Worte verlangen nach starken Worten des Widerspruchs. […]

Anmerkungen:

[1] Felix Wurm, Die DVPW verleiht ihren Lebenswerk-Preis nicht weiter, URL: www.dvpw.de [eingesehen am 27. 10. 2013]; auch o.V., DVPW verleiht ihren Lebenswerk-Preis nicht weiter. Politologen ziehen Konsequenzen (Pressemitteilung), URL: www.dvpw.de [eingesehen am 27. 10. 2013].

Im zweiten Teil der INDES-Kontroverse vertritt Hannah Bethke eine Gegenposition.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 4-2013 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2013