Von Spider-Man bis Wolverine Das Superheldenkino ab dem Jahr 2000

Von Jöran Klatt

Superhelden im Kino sind nichts Ungewöhnliches. Auffällig ist jedoch, dass sie ab dem Jahr 2000 erstaunlich häufig den Weg auf die Leinwand fanden. Nun sind Superhelden ein beliebtes Unterhaltungsformat, nicht nur im Film. Insbesondere durch Comics fanden die Übermenschen mit in der Regel besonderen Kräften ihren Platz in der Popkultur des 20. und 21. Jahrhunderts. Darin schlagen sie häufig epische und bildgewaltige Schlachten. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum sie besonders im Kino der Nullerjahre auftreten.

Immerhin kommen in der Dekade ab 2000 zwei Dinge zusammen: Einerseits ist das Kino zu dieser Zeit nach wie vor ein Leitmedium und erfreut sich öffentlich einer besonderen Aufmerksamkeit. Kinofilme, insbesondere die Blockbuster aus Hollywood, um die es hier gehen soll, werden bei der Arbeit und in der Freizeit diskutiert, manchmal sogar im Feuilleton besprochen, sind also nicht nur reine Popkultur. Zuweilen kommt es in den Nullerjahren sogar vor, dass eine Kinopremiere – wie etwa ein neuer »Star Wars«-Film – Gegenstand der Berichterstattung in der »Tagesschau« ist. Andererseits kommen mit dem neuen Schub der Digitalisierung in den Nullerjahren auch für Filmemacher_innen ganz neue Möglichkeiten auf. So sind die Filme dieser Zeit vor allem für die Kunst der Postmoderne typische »Medienwechsel«, also die Übersetzung eines Mediums (hier des Comics) in ein anderes (hier das Kino). Der Begriff Verfilmung unterstützt diese These. […]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 3-2017 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2017