Carl Schmitt und die Gemütlichkeit des Juste Milieu Ein asymmetrischer Sinn-Krieg

Von Wilfried von Bredow

Über der Biografie von Carl Schmitt liegt seit 1933 ein tiefer Schatten. Seit der Auflösung der Weimarer Republik gilt Schmitt als „Kronjurist“ des nationalsozialistischen Regimes, wurde in der Vorgeschichte und Geschichte der Bundesrepublik Deutschland erst einmal ausgegrenzt und fungierte als negativer Bezugspunkt für die Aufarbeitung der Vergangenheit. Schmitt fand sich damit überhaupt nicht ab und begann schon 1945 damit, das neue, amerikageprägte Juste Milieu zu bekämpfen. Recht bald stand er im Zentrum von teils altbekannten, teils aber auch neuen deutschen und ausländischen akademischen Freunden und Verehrern, die einen Kreis um ihn bildeten und sich seit den späten 1940er Jahren bis heute gegen oft drückenden Gegenwind zu behaupten hatten. Aber während viele andere im Nationalsozialismus prominente Akademiker heute entweder vergessen oder ins Archiv gewandert sind, hat Schmitt seine Stigmatisierung als böser Phönix bis heute behalten. Die Rezeption seiner Ideen und Theorien beeinträchtigte das kaum. Über den Kreis um und die Faszination Schmitts als ideengeschichtlicher Klassiker schreibt Wilfried von Bredow in seinem Beitrag.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 3-2014 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2014