»Zeitalter der Fitness«? Körperkultur und Fitness – gestern und heute

Von Bernd Wedemeyer-Kolwe

Sport und Turnen in Deutschland sind seit ihrer Etablierung im (späten) 19. Jahrhundert bis heute organisatorisch im Vereins- und Verbandswesen verortet: Die Sport- und Turnvereine ordnen sich sportartenspezifisch Fachverbänden zu und sind gleichzeitig noch geografisch verankert – in der DDR in Betriebssportgemeinschaften, Kreisen und Bezirken und in der Bundesrepublik in Stadt-, Kreis- und Landessportbünden.

National wurden und werden die Vereine von entsprechenden, zum Teil nur schwach ausgeprägten Dachorganisationen betreut: bis 1933 im Deutschen Reichsausschuss für Leibesübungen, bis 1945 im (Nationalsozialistischen) Reichsbund für Leibesübungen, nach 1945 im Deutschen Sportbund (DSB) der BRD bzw. im Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) der DDR und gegenwärtig im übergeordneten Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Kurz vor dem Ersten Weltkrieg umfassten die Vereine und Verbände etwa 1,5 Millionen männliche und weibliche Mitglieder, in der Weimarer Republik trieben schon ungefähr vier Millionen Personen Sport und Turnen im Verein, in der BRD und DDR umfasste der organisierte Sport je nach Zeitpunkt zwischen fünf und 20 Millionen Mitglieder, und aktuell betreut der DOSB über 27 Millionen Turn- und Sportvereinsangehörige. [...]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. -2020 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2020