Reformiert die Politikwissenschaft! Die Misere einer randständigen Forschungsdisziplin

Von Lawrence M. Mead

Die akademische Politikwissenschaft scheint auf den ersten Blick überaus rfolgreich zu sein; tatsächlich steht sie jedoch vor gravierenden Problemen.[1] Einerseits ist sie ein gewaltiger Betrieb. Die American Political Science Association (APSA) hat über 15.000 Mitglieder, die meisten von ihnen lehren oder forschen Politikwissenschaft an den vielen Colleges und Universitäten der USA. Andererseits jedoch ist die Disziplin selbst tief gespalten. Vor einigen Jahren brach gar ein regelrechter Bürgerkrieg aus zwischen dem politikwissenschaftlichen Establishment, das hochmathematische Forschung bevorzugt, und einer »Perestroika«-Bewegung, die einen stärkeren Methodenpluralismus einforderte.[2] […]

Anmerkungen:

[1] Diese Darstellung bezieht sich auf die US-amerikanische Politikwissenschaft, die mir am vertrautesten ist, doch ich habe den Eindruck, dass die Politikwissenschaft in Europa unter ähnlichen Problemen leidet.

[2] Jonathan Cohn, Irrational Exuberance: When Did Political Science Forget About Politics?, in: The New Republic, 25.10.1999, S. 25–31.

Übersetzung: Roland Hiemann und Frauke Schulz.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 0-2011 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2011