Roland Hiemann

Roland Hiemann, geb. 1978, ist Politologe und war Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Mit Nordkorea beschäftigt er sich seit einigen Jahren, u. a. im Rahmen eines Dissertationsprojektes über den Atomkonflikt.

Beiträge

  • INDES H. 3-2012

    Olympia auf Steroiden Nordkoreas Massentanzspektakel »Arirang«

    Das Spektakel »Arirang« war die größte Turn- und Artistikshow der Welt. Zwischen 2002 und 2012 inszenierte das nordkoreanische Regime damit eine bildmächtige Erzählung der Geschichte des eigenen Landes, seiner Staatspartei und politischen Führer. Die streng choreografierte Aufführung diente der ideologischen Indoktrination und militärischen Mobilisierung der Bevölkerung. Die Zurschaustellung von artistischer Fitness und einer athletischen Körperkultur der Massen war Teil der planmäßigen Ertüchtigungspolitik in Nordkorea. Im Massentanz- und Gymnastikspektakel »Arirang« spiegelten sich die Größe, die Überlegenheit und das Heldentum der nordkoreanischen Nation, bei der Bevölkerung sollte es den patriotischen Stolz und das kollektive Selbstwertgefühl heben. Und angesichts der desolaten wirtschaftlichen Situation und ungedeckter Grundbedürfnisse in breiten Teilen der nordkoreanischen Gesellschaft verblüfft, welch starke Restbestände von Solidarität des Volkes mit der Machtelite in diesem Fest zum Vorschein kommen.

    Schlagworte: Großveranstaltungen, Soziologie, Diktatur, Nordkorea

    INDES-Ausgabe »Im Bad der Menge«