Was die SPD braucht Wie linker Realismus und Idealismus zusammengehen

Von Nils Heisterhagen

Am Ende des Kommunistischen Manifests von Karl Marx und Friedrich Engels stehen diese Zeilen:

»Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!«[1]

Der Proletarier, der Arbeiter, er wurde hier als das »Subjekt der Veränderung « identifiziert. Er sollte sich gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung erheben und damit die Veränderung bewirken. Darauf beruht der Marxismus. Der Marxismus konnte sehr klar angeben, wer das Subjekt der Veränderung ist und woher die Kraft der Veränderung kommt. Nämlich von der Macht der Arbeiterbewegung, die erst auf der Straße und dann im Parlament ihre Rechte und eine substanzielle Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse einforderte. Der parteipolitische Arm dieser Bewegung war einst die SPD. Die Zeiten haben sich jedoch geändert. Nicht nur blieb die Revolution aus, weil die Sozialdemokratie durch Reformen das Leben der Arbeiter wesentlich verbesserte. Leider hat sich die SPD zuletzt auch von ihrer Aufgabe verabschiedet, der politische Arm derer zu sein, die nach substanzieller – sozio-ökonomischer – Verbesserung ihres Lebens trachten.

[1] Karl Marx u. Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, Stuttgart 2017, S. 84.

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. -2018 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2018