Relaunch Warum die gesellschaftliche Linke einen Neuanfang braucht

Von Benjamin-Immanuel Hoff

Im August des Jahres gründete sich nach vielen Ankündigungen die Organisation »Aufstehen«. Überlagert wurde der öffentliche Start von den Ereignissen in Chemnitz – dem Tötungsdelikt, der Instrumentalisierung des Opfers seitens der AfD, weiterer rechtsextremer Organisationen sowie Hooligans und dem Zweifel an der Authentizität von Filmdokumenten einer rassistisch motivierten Hetzjagd sowohl durch den inzwischen als Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz entlassenen Hans-Georg Maaßen als auch den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.

Initiatoren sind insbesondere die linke Fraktionsvorsitzende im Bundestag Sahra Wagenknecht und der ehemalige Vorsitzende sowohl der SPD als auch der Linkspartei, Oskar Lafontaine. Vorgestellt wurde Aufstehen in der Bundespressekonferenz neben Wagenknecht durch den früheren grünen Parteivorsitzenden und Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Vollmer, sowie die SPD-Oberbürgermeisterin von Flensburg, Simone Lange.

Obwohl die Ereignisse in Chemnitz symptomatisch für die Verrohung des öffentlichen Diskurses bis hin zu dessen Gewaltförmigkeit stehen, hielt sich Aufstehen mit wahrnehmbaren Erklärungen zu den Chemnitzer Ereignissen im Verhältnis zu anderen Organisationen aus dem progressiven Spektrum auffallend lange zurück. Dies ist ebenso fatal wie wenig überraschend. [...]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. -2018 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2018