Wollt ihr denn alles wissen? Von der Transparenz und ihren Grenzen

Von Sebastian Roßner

Vielleicht erleben wir gerade den Sturz eines Helden. Zuerst riefen alle »Hosianna«, nun mischen sich immer mehr »Steiniget ihn« in den Chor. Es geht um einen Begriff, der bei vielen Menschen Hoffnungen auf Erlösung weckt, es geht um »Transparenz«.

Wie jede neue Glaubensbotschaft braucht auch die von der Transparenz Apostel für ihre Verbreitung. Eine schlichte Methode in Glaubenskämpfen ist es, Steine auf diese Verkünder des Glaubens zu werfen, in der Hoffnung, zugleich auch die Botschaft zu treffen, die sie verbreiten. Von diesem persönlichen Kampf gegen die Propheten und Gläubigen der Transparenz, der in der Presse ebenso geführt wird wie in Gerichtssälen und Militärgefängnissen, soll hier nicht die Rede sein. Hier geht es um die Auseinandersetzung mit der Idee.

Zunächst zu den Gläubigen und ihrem Credo: An vielen Orten ist es noch Mode, Transparenz als erstrebenswertes Ziel zu postulieren, sei es in der Politik, in der Wirtschaft oder auch im unter der Lupe medialer Beachtung riesenhaft erscheinenden Bereich des Sportes. […]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 2-2012| © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2012