Quarantäne & Quartett Die Pandemie als Booster für Gesellschaftsspiele

Von Christina Nover

Schon lange vor Corona gab es »Pandemie« – ein Brettspiel, bei dem die Spieler:innen gemeinsam versuchen, die weltweite Ausbreitung gleich mehrerer Seuchen zu stoppen. 2008 auf den Markt gekommen, wurde »Pandemic« (so der bekanntere Original-Titel) 2009 zum Spiel des Jahres nominiert und hat seitdem viele Fans gefunden. Während man an einem Tisch über einer Weltkarte brütete und sich überlegte, wie man Infektionsketten am besten unterbrechen könne, ahnte damals aber wohl noch niemand, dass rund zehn Jahre später aus Spaß bitterer Ernst werden würde.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sorgten dafür, dass viele Menschen in den eigenen vier Wänden festsaßen: keine Konzerte, kein Theater, kein Kino, kein Bowling, keine geselligen Abende in Kneipen, Restaurants und Clubs. Stattdessen Heimkino und Ausmisten nach Marie Kondo. Wahrscheinlich stieß so mancher Lockdown-Geplagte beim Aufräumen seines Zuhauses auf ein abgegriffenes Kartenspiel aus Kindheitstagen, das Erinnerungen wachwerden ließ. [...]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 3-4-2022 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2022