Margarita Tsomou

Margarita Tsomou, geb. 1977, ist Griechin und arbeitet als Publizistin, Dokumentaristin und Performerin. Sie gibt die popfeministische Zeitschrift Missy Magazine heraus und schreibt für Print und Radio. Sie ist Stipendiatin im künstlerischen Forschungs-Kolleg »Versammlung und Teilhabe: urbane Öffentlichkeiten und performative Künste« in Hamburg und promoviert über die griechische Bewegung der Platzbesetzungen (Occupy) auf dem Parlamentsplatz Syntagma, in Athen 2011.

Beiträge

  • INDES H. 4-2013

    »Ich aber werde bleiben!« Krisen-Perspektiven aus griechischer Sicht

    Nach mehr als drei Jahren Eurokrise und angesichts explodierender Arbeitslosenzahlen dreht sich auch die gesellschaftliche Debatte in Griechenland immer um den Begriff einer »verlorenen Generation«, die symbolisch und begrifflich steht für das Heer an jungen Arbeitslosen im europäischen Süden. Margarita Tsomou macht sich auf die Suche nach den Gefährdungen der Demokratie in Europa, die aus dieser Krisenlage entstehen, und zeigt auf, dass es gerade das vermeintlich so klar trennende Bild von den Krisenschuldigen auf der südlichen und den haftbar gemachten Gesellschaften im Norden ist, das ein zusammenwachsendes Europa im Kern erschüttern könnte. Positiv abzugewinnen sei allerdings dennoch, dass diese vermeintlich »verlorenen Generationen « mit zwar gutem Bildungsstand, aber trüben Arbeitsmarktaussichten zu einem Gemeinschaftsgefühl zusammen geschlossen würden, das wiederum zu autonomen Selbstorganisationserfahrungen führen könne. Wer und welche Seite am Ende dann wirklich »verloren « ginge, sei nach Tsomou noch nicht ausgemacht.

    Schlagworte: Griechenland, Krise, Soziologie, Generation

    INDES-Ausgabe »Verlorene Generationen«