Frank Bösch

Prof. Dr. Frank Bösch ist Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam und Professor für europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam. Derzeit schreibt er an einem Buch über globale Umbrüche im Jahr 1979 und deren Bedeutung für die Zeitgeschichte.

Beiträge

  • INDES H. 1-2016

    Bruchzonen der Moderne Globale Umbrüche um 1979

    Historische Umbrüche halten sich nicht an Kalenderblätter. Vielmehr vollziehen sich große Veränderungen längerfristig; und auch die Wucht von epochalen Ereignissen wird erst in langen Linien deutlich. Tatsächlich erleben die Zeitgenossen ihre Gegenwart synchron, im Zusammenspiel von Ereignissen. Wer morgens die Welt per Zeitung oder Radio erkundet, erhält ein Panorama unzusammenhängender Vorgänge, die sich unterschiedlich verbinden. Auch 1979 ist nicht durch einen übergreifenden Systemwechsel gekennzeichnet. Bereits die Zeitgenossen nahmen es zwar als ein Jahr der Krisen und Umstürze wahr; aber geschichtsmächtige Kontur haben einige Ereignisse dieses Jahres erst seit den 1990er Jahren gewonnen. Denn viele Umbrüche von 1979 etablierten die großen Themen der Gegenwart: vom Neoliberalismus zu neuen religiösen Fundamentalismen, Globalisierung, Energiepolitik bis hin zum Untergang des Realsozialismus.

    Schlagworte: 1979, Zäsuren, Afghanistan, Iran, Nicaragua, Neoliberalismus, Energiepolitik, Globalisierung, Atomkraft, Holocaust, Geschichtswissenschaft

    INDES-Ausgabe »1979«