INDES H. 1-2016
Open Access
»Ein an die Wand genageltes Symboldatum«
Ein Gespräch über Zäsuren, Zeitbögen, die Krise des Fortschritts und den Neoliberalismus
Als nicht unproblematisch, letztlich jedoch äußerst produktiv empfindet der Tübinger Historiker Anselm Doering-Manteuffel die Konzentration auf ein einzelnes Kalenderjahr, in diesem Fall eben: 1979. Für ihn stellt 1979 eine ebensolche Zäsur dar wie die Jahre 1957/58 und das Jahr 1995. Denn damals sei eine gesamte Epoche samt ihrer Selbstverständnisse und Selbstverständlichkeiten, die geprägt gewesen sei von wirtschaftlicher Prosperität, gesellschaftlicher Liberalisierung und außenpolitischer Entspannung, zu Ende gegangen. 1979, so Doering-Manteuffel, erscheint insofern sowohl aus politökonomischer als auch von demokratietheoretischer Seite her als ein Jahr des Umbruchs.
Schlagworte: Geschichte der BRD, Geschichtswissenschaft