Lehren und Lernen mit digitalen Medien Herausforderungen und Chancen

Von Bardo Herzig  /  Alexander Martin

Die individuelle und die gemeinschaftliche (Weiter-)Entwicklung von Menschen ist neben Reifungs- vor allem mit Lernprozessen verbunden. Diese lassen sich verstehen als eine Form der aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt, durch die wir auf der Basis unserer bisherigen Erlebnisse und Einsichten neue Erfahrungen sammeln und dabei kognitive Strukturen aufbauen und ausdifferenzieren, d. h. Wissen erwerben, Werthaltungen ausbilden, Kompetenzen entwickeln. Solche Lernprozesse sind mit der Aktivierung, Befriedigung oder Frustration von Bedürfnissen und mit Emotionen verbunden.

Die Art und Weise, wie wir mit unserer Umwelt interagieren, ist immer an eine bestimme Form gebunden – wir kommunizieren mit Menschen, lesen ein Buch, beobachten Abläufe in der Natur, sehen uns einen Film über ein unbekanntes Land an usw. Weil diese Erfahrungsformen in gewisser Weise einen vermittelnden Charakter haben, werden sie mitunter schon selbst als Medien bezeichnet. Aus verschiedenen Gründen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den wissenschaftlichen Medienbegriff jedoch nicht auf alle Erfahrungsformen zu beziehen, sondern ihn auf die technisch vermittelten einzugrenzen. […]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. -201 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 201