»Ich aber werde bleiben!« Krisen-Perspektiven aus griechischer Sicht

Von Margarita Tsomou

»Es steht uns Deutschen gut an, uns nicht nur als kaltherzige Reformroboter zu geben, sondern ein wenig Mitgefühl zu zeigen mit der verlorenen europäischen Generation jenseits unserer Wohlstandsinsel.«1 Mit diesen Worten mahnt die Zeitung Die Welt ihre Leserschaft zu »ein wenig Mitleid« für die Opfer der Jugendarbeitslosigkeit im europäischen Süden und bangt um die Zukunft dieser Gesellschaften, denn schließlich seien diese Jugendlichen »eigentlich auch die Beitragszahler für die Alterssicherungssysteme«. Beunruhigt ist auch der Spiegel, der in den Arbeitslosenzahlen der Jugend, die »der Euro-Zone des Todesstoß versetzen könnten«, nicht weniger als eine Gefährdung der Demokratie sieht.

Nach mehr als drei Jahren Eurokrise und angesichts explodierender Statistiken ist die gesellschaftliche Debatte sensibilisiert für die »verlorene Generation«. Der Begriff ist mittlerweile zu einem geflügelten Wort geworden für das Heer an jungen Arbeitslosen im europäischen Süden: für die rund 25 Prozent unter den 19- bis 27-Jährigen im europäischen Durchschnitt, die für den europäischen Arbeitsmarkt überflüssig geworden sind und als bemitleidenswert, aber auch gefährlich gelten.

Doch was heißt hier eigentlich »verlorene Generation«? Verloren für wen? […]

Anmerkungen:

[1] Clemens Wergin, Die »verlorene Generation« braucht unser Mitleid, in: Die Welt, 03.07.2013, URL: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article117649072/Die-verlorene-Generationbraucht-unser-Mitleid.html [eingesehen am 21.10. 2013].

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 4-2013 | © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2013