Gescheiterte Grenzgänger des Sozialliberalismus Von Friedrich Naumann bis Werner Maihofer

Von Franz Walter

Zugegeben: Man kann es sich kaum vorstellen. Doch gab es in der Geschichte der Bundesrepublik einmal eine Zeit, da interessierten sich gar nicht wenige Bürger für Parteiprogramme. Sicher, es klingt noch unwahrscheinlicher, aber diese Bürger waren sogar bereit, für den Erwerb eines solchen programmatischen Textes Geld auszugeben. Und völlig abwegig dürfte einigen Lesern erscheinen, dass es sich ausgerechnet um ein Elaborat der F.D.P. – der FDP! – handelte, welches Käufer und Leser in erklecklicher Zahl gefunden hatte.

Gut vierzig Jahre ist das her. Das Programm der Liberalen erschien unter dem Titel »Freiburger Thesen zur Gesellschaftspolitik« als »rororo aktuell«-Bändchen im berühmten Reinbeker Publikumsverlag, der daran auch nicht schlecht verdient haben soll. Linksliberale trieben noch einige Jahre später einen regelrechten Kult um diese »Thesen«. […]

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Quelle: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, H. 4-2012| © Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen, 2012